Neoadjuvantes Daromun hält mehr Erkrankte nach Resektion rezidivfrei

Lara Sommer

Die neoadjuvante Zytokintherapie mit Daromun verdoppelt das rezidivfreie Überleben bei Melanom. Die neoadjuvante Zytokintherapie mit Daromun verdoppelt das rezidivfreie Überleben bei Melanom. © JD8 – stock.adobe.com

Die neoadjuvante intraläsionale Zytokintherapie mit Daromun verdoppelt beim lokal fortgeschrittenen, vollständig resektablen Melanom das mediane rezidivfreie Überleben. Auch beim Basalzellkarzinom gibt es erste Erfolge zu verzeichnen.

Bei Daromun handelt es sich um ein Kombinationspräparat aus zwei Immunzytokinen, erläuterte Prof. Dr. Carola Berking, Uniklinikum Erlangen. Dabei sind die therapeutisch wirksamen Zytokine IL-2 bzw. TNF jeweils an ein L19-Antikörperfragment gebunden. Dieses vermittelt eine Bindung an tumorspezifische Blutgefäße. Nun liegen zum neoadjuvanten Einsatz des Präparats beim resektablen kutanen Melanom Ergebnisse aus der Phase-3-Zulassungsstudie vor.

Daran nahmen 256 Melanomerkrankte mit vollständig resektablen regionalen Haut- oder Lymphknotenmetastasen teil, jegliche Vorbehandlung war erlaubt. Teilnehmende im Prüfarm erhielten vier Wochen lang eine Daromuninjektion/Woche. Anschließend mussten sämtliche Läsionen innerhalb von vier Wochen reseziert werden. Als Kontrolle diente die chirurgische Entfernung im Monat nach der Randomisierung. Es folgte in beiden Armen eine adjuvante Behandlung nach ärztlicher Wahl.

Zweimal so viele Betroffene frei von Fernmetastasen

Die Rate des rezidivfreien Überlebens, primärer Endpunkt der Studie, betrug nach drei Jahren 26 % mit Daromun und 10 % in der Kontrollgruppe (HR 0,59; 95%-KI 0,41–0,86; p = 0,005). Das mediane RFS fiel im Prüfarm insgesamt mehr als doppelt so lang aus (16,7 Monate vs. 6,8 Monate). Außerdem lebten nach 36 Monaten 36 % gegenüber 17 % der Teilnehmenden weiterhin ohne Fernmetastasen (HR 0,60; 95%-KI 0,37–0,95; p = 0,029).

Unerwünschte Ereignisse erwiesen sich meist als lokal begrenzt, z. B. Rötungen oder Schwellungen an der Injektionsstelle. 14 % der Behandelten entwickelten Toxizitäten vom Grad 3. Systemische Nebenwirkungen waren selten und zumeist mild, zu behandlungsbedingten Todesfällen kam es nicht. Die Expertin schlussfolgerte, dass Daromun zukünftig eine weitere sichere und effektive Therapieoption für das resezierbare, lokal fortgeschrittene Melanom darstellen könnte.

Alle Basalzellkarzinome  sprachen mit Remission an

Auch zu den ersten sechs Erkrankten mit Basalzellkarzinomen, die in einer Phase-2-Studie intraläsional Daromun erhielten, liegen mittlerweile Daten vor. Sie waren zwischen 46 und 84 Jahren alt und erhielten vier wöchentliche Injektionen des Präparats. Die Tumoren hatten einen Durchmesser von 13–29 mm.

Bei allen führten die intraläsionalen Injektionen zur kompletten Remission. Fünf von sechs Erkrankten entwickelten grippeähnliche Symptome, vier Personen klagten bis zu vier Tage nach der Injektion über Fieber, Kopfschmerzen und Krankheitsgefühl. Es traten jedoch weder unerwünschte Ereignisse vom Grad ≥ 3 noch schwere systemische Nebenwirkungen auf. 

Quelle:
Berking C. 20. Onkologie-Update-Seminar 2025; Session „Dermato-Onkologie“

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