Neue Analyse belegt beherrschbare Nebenwirkungen von Dato-DXd

ESMO 2024 Birgit-Kristin Pohlmann

Die Ergebnisse der Studie TROPION Breast01 bescheinigen Dato-DXd ein insgesamt gutes Sicherheitsprofil. Die Ergebnisse der Studie TROPION Breast01 bescheinigen Dato-DXd ein insgesamt gutes Sicherheitsprofil. © lordn – stock.adobe.com

Eine zusätzliche Auswertung von TROPION Breast01 bescheinigt Datopotamab-Deruxtecan (Dato-DXd) ein insgesamt gutes Sicherheitsprofil in der Gruppe der bereits vorbehandelten Patient:innen mit inoperablem bzw. metastasiertem HR+/HER- Mammakarzinom. 

Nebenwirkungen von speziellem Interesse waren in der Regel handhabbar und meist nur leicht oder moderat ausgeprägt. 

An  TROPION Breast01 hatten für die fortgeschrittene Erkrankung bereits chemotherapeutisch vorbehandelte und endokrinprogrediente Patient:innen teilgenommen. Sie erhielten randomisiert das Antikörper-Wirkstoff-Konjugat Datopotamab-Deruxtecan oder eine Monochemotherapie nach Wahl der behandelnden Ärzt:innen. 

Die mediane Therapiedauer fiel unter Dato-DXd mit 6,7 Monaten vs. 4,1 Monaten länger aus, was die gute Verträglichkeit unterstreiche, betonte Prof. Dr. Komal Jhaveri, vom Memorial Sloan Kettering Cancer Center in New York. Die Rate therapiebedingter Nebenwirkungen Grad ≥ 3 wurde mit 20,8 % vs. 44,7 % gegenüber der Chemotherapie mehr als halbiert. Zu Dosisreduktionen und Therapieunterbrechungen kam es unter Dato-DXd ebenfalls deutlich seltener (20,8 % vs. 30,2 %; 11,9 % vs. 24,5 %).

Nebenwirkungen von speziellem Interesse, für die ein erhöhtes Risiko unter Dato-DXd besteht, umfassten Stomatitis/Mukositis der Mundschleimhaut (55,6 %, alle Grade), Augenbeschwerden (40 %, alle Grade) – davon mehrheitlich (> 50 %) Beschwerden wegen trockener Augen –, sowie therapiebedingte interstitielle Lungenerkrankungen (ILD; 3 % alle Grade). Diese waren jeweils meist nur gering ausgeprägt und verliefen oft asymptomatisch. Sehr selten war ein Therapieabbruch notwendig (0,3 %; ILD: 1,4 %). 

Ergebnisse zur Wirksamkeit

Im Prüfarm verlängerte sich das mediane PFS signifikant (HR 0,63; p < 0,0001), bei gleichzeitig guter Verträglichkeit der Substanz. Die Daten zum Gesamtüberleben sind noch nicht reif.

Mund kühlen und Augen feucht halten

Mit Blick auf die orale Mukositis habe sich das tägliche Spülen mit einem steroidhaltigen Mundwasser sowie der prophylaktische Einsatz einer Kältetherapie, zum Beispiel Lutschen von Eiswürfeln, bewährt, betonte Prof. Jhaveri. Eine regelmäßige Kontrolle der Augen – etwa alle drei Wochen – sei obligatorisch, ebenso wie befeuchtende Augentopfen. Auf Kontaktlinsen sollten Betroffene   wiederum verzichten. 

Von klinischer Relevanz sei eine prophylaktische Antiemese, da sich die Inzidenz gastrointestinaler Beschwerden unter Dato-DXd erhöhe. Laut Prof. Jhaveri unterstützen die Ergebnisse das Antikörper-Wirkstoff-Konjugat als potenzielle neue Option für chemotherapeutisch vorbehandelte Patient:innen mit HR+/HER2- fortgeschrittenem Mammakarzinom

Quelle:
Jhaveri K et al. ESMO Breast Cancer Congress 2024; Abstract LBA-2

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