Kein Hindernis

Josef Gulden

CD19-spezifische CAR-T-Zellen könnten bei der Richter-Transformation helfen. CD19-spezifische CAR-T-Zellen könnten bei der Richter-Transformation helfen. © Nuthawut – stock.adobe.com

Die meisten gegen LBCL angewendeten Therapien helfen bei der Richter-Transformation nur sehr wenig. Anders CD19-spezifische CAR-T-Zellen, die auch hier eine Ansprechrate von fast zwei Drittel erreichen.

In den Studien, die zur Zulassung von CD19-CAR-T-Zellen gegen LBCL führten, bildete eine Richter-Transformation zumeist ein Ausschlusskriterium. Ein Konsortium um Prof. Dr. Adam S. Kittai, Ohio State University Comprehensive Cancer Center, Columbus, analysierte daher retrospektiv die Daten von insgesamt 69 Patient:innen, die an zwölf Zentren wegen einer Richter-Transformation kommerziell verfügbare CAR-T-Zellen erhalten hatten.

Die Erkrankten waren zum Zeitpunkt der Infusion zwischen 27 und 80 Jahren alt (median 64 Jahre) und zuvor mit median vier Therapien wegen ihrer CLL und/oder Richter-Transformation behandelt worden. Bei 58 von ihnen (84 %) zählte dazu ein BTK- und/oder BCL2-Inhibitor. Fast zwei Drittel bekamen als CAR-T-Zell-Präparat Axicabtagen-Ciloleucel, 17 (25 %) Tisagenlec-leucel, sieben (10 %) Lisocabtagen-Maraleucel und eine Person Brexucabtagen-Autoleucel. 

Ein CRS vom Grad 3 oder höher erlitten 16 %, ICANS dieser Klassifikation trat bei 37 % auf. 87 % entwickelten eine Neutropenie (mindestens Grad 3) und jede:r Fünfte eine Infektion diesen Schweregrads.

An Prophylaxe gegen Infektionen denken

Fast zwei Drittel (63 %) sprachen auf die Behandlung an, 46 % erzielten eine Komplettremission. Nach einem medianen Follow-up von zwei Jahren betrug das mediane PFS 4,7 Monate und das mediane Gesamtüberleben 8,5 Monate. Erreichten Behandelte eine Komplettremission, lag die Ansprechdauer bei median 27,6 Monaten.

Dies ist laut den Autor:innen die bislang größte Kohorte von Personen mit Richter-Transformation, bei denen Expert:innen eine Behandlung mit CD19-spezifischen CAR-T-Zellen auswerten konnten. Die Selektion von Patient:innen, eventuelle Bridging-Therapien sowie Erhaltungstherapien sollten optimiert werden. Infektionen waren, ähnlich wie bei LBCL unter einer CAR-T-Zell-Therapie, die wichtigste nicht-rezidivbedingte Todesursache. Demzufolge sei der Prophylaxe gegenüber SARS-CoV2 und anderen Erregern besondere Beachtung zu schenken.

Quelle:
Kittai AS et al. J Clin Oncol 2024; DOI: 10.1200/JCO.24.00033.

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CD19-spezifische CAR-T-Zellen könnten bei der Richter-Transformation helfen. CD19-spezifische CAR-T-Zellen könnten bei der Richter-Transformation helfen. © Nuthawut – stock.adobe.com