Neue Sicherheitsdaten zu Linagliptin

Friederike Klein

Unter Linagliptin war das Risiko für kardiovaskulären Tod, nicht-tödlichen Herzinfarkt oder nicht-tödlichen Schlaganfall im Vergleich zu Placebo nicht erhöht. Unter Linagliptin war das Risiko für kardiovaskulären Tod, nicht-tödlichen Herzinfarkt oder nicht-tödlichen Schlaganfall im Vergleich zu Placebo nicht erhöht. © iStock.com/Razvan25

Die FDA hat aufgrund inkonsistenter Ergebnisse in Studien mit verschiedenen Gliptinen einen Warnhinweis wegen eines möglichen Klasseneffekts auf die Häufigkeit stationärer Behandlungen einer Herzinsuffizienz ausgegeben. Doch ein Klasseneffekt ist das nicht, wie sich in der Studie CARMELINA gezeigt hat.

In der kardiovaskulären und renalen Endpunktstudie CARMELINA erhöhte die Therapie mit Linagliptin nicht das Risiko für eine stationäre Behandlung wegen einer Herzinsuffizienz (Hazard Ratio 0,90; 95%-KI: 0,74–1,08). Auch das Risiko für kardiovaskulären Tod, nicht-tödlichen Herzinfarkt oder nicht-tödlichen Schlaganfall (3P-MACE) war gegenüber Placebo nicht erhöht (HR 1,02; 95%-KI: 0,89–1,17), berichtete Professor Dr. Darren K. McGuire, Kardiologe aus Dallas. Die Gesamtmortalität war in beiden Gruppen ähnlich (HR 0,98; 95%-KI 0,84–1,13).

Kein erhöhtes Risiko für kardiale und renale Endpunkte

An der Studie hatten 6979 Patienten mit Typ-2-Diabetes teilgenommen, die ein hohes kardiovaskuläres Risiko (vaskuläre Vorerkrankung und UACR > 200 mg/ml) und ein hohes renales Risiko (reduzierte eGFR und Mikro- oder Makroalbuminurie) aufwiesen. Randomisiert erhielten die Patienten entweder Linagliptin (5 mg/Tag) oder Placebo zusätzlich zur Standardtherapie.

Es fehlten nicht nur Hinweise auf kardiale Risiken, auch die renalen Endpunkte sprachen für Linagliptin. Wie Professor Dr. Vlado Perkovic, Universität Sydney, erläuterte, führte die Therapie mit dem Gliptin nicht zu einem erhöhten Risiko für den zusammengesetzten renalen Endpunkt (anhaltende Reduktion der eGFR von 40 % und mehr; Erreichen einer Niereninsuffizienz im Endstadium oder Tod aufgrund einer Nierenerkrankung). Die HR lag bei 1,04 mit einem 95%-KI von 0,89–1,22. Linagliptin als Gliptin mit überwiegend gastrointestinaler Ausscheidung verringerte aber si­gnifikant das Risiko für den Progress der Albuminurie (HR 0,86; 95%-KI: 0,78–0,95). Neue Sicherheitssignale gegenüber bisherigen Studien mit Linagliptin gab es nicht.

Der Einsatz bei vorerkrankten Patienten ist laut Studie sicher

Die Studie bestätigt, dass Linaglip­tin in dieser Patientenpopulation mit bestehender kardiovaskulärer oder/und renaler Erkrankung sicher eingesetzt werden kann, kommentierte Professor Dr. Bernard Zinman, Universität Toronto. Es gibt kein Signal für einen Effekt auf eine Verschlechterung einer Herzinsuffizienz wie bei einzelnen anderen Gliptinen.

Quelle: EASD 2018

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Unter Linagliptin war das Risiko für kardiovaskulären Tod, nicht-tödlichen Herzinfarkt oder nicht-tödlichen Schlaganfall im Vergleich zu Placebo nicht erhöht. Unter Linagliptin war das Risiko für kardiovaskulären Tod, nicht-tödlichen Herzinfarkt oder nicht-tödlichen Schlaganfall im Vergleich zu Placebo nicht erhöht. © iStock.com/Razvan25