Neuer Wirkstoff reduziert Leberfett um mehr als ein Drittel

Kathrin Strobel

Das Medikament blockt den Hormonrezeptor, der für den Fettaufbau in der Leber sorgt. Das Medikament blockt den Hormonrezeptor, der für den Fettaufbau in der Leber sorgt. © Rasi – stock.adobe.com

Eine neue Substanz soll den Leberfettanteil bei Patienten mit nicht-alkoholischer Steatohepatitis deutlich senken. In einer Phase-2-Studie wurde die Wirksamkeit nun an knapp 80 Patienten getestet.

Bislang gibt es für die Behandlung der nicht-alkoholischen Steatohepatitis (NASH) keine zugelassene Therapie. Als vielversprechende Kandidaten handelt man z.B. Pioglitazon, Obeticholsäure und Elafibranor, deren Wirksamkeit derzeit in Studien getestet wird.

Da beim Aufbau von Leberfett der Thyroid-Hormon-Rezeptor β (THR-b) eine bedeutende Rolle spielt, ist dieser ebenfalls ein Ansatzpunkt für die Behandlung der NASH. Resmetirom wirkt als Leber-selektiver Agonist am THR-b und soll auf diese Weise dort den Fettstoffwechsel verbessern sowie die Lipotoxizität verringern. Nun liegen die Ergebnisse einer Phase-2-Studie zur Wirksamkeit der Substanz vor. In die Untersuchung eingeschlossen waren Patienten mit einer histologisch bestätigten NASH inkl. einer Fibrose (Stadium 1–3) und einem Leberfettanteil von mindestens 10 %. Zwei Drittel von ihnen erhielten Resmetirom (80 mg/d), die übrigen Placebo. Ausgewertet wurden die Daten von 78 bzw. 38 Teilnehmern in den beiden Gruppen, berichten Professor Dr. Stephen A. Harrison, Pinnacle Clinical Research, San Antonio, und Kollegen. Nach zwölf Wochen hatte sich das Leberfett der Patienten unter Resmetirom um 32,9 % verringert – mit Placebo waren es lediglich 10,4 %. Nach 36 Wochen war der Unterschied noch deutlicher: In der Verumgruppe verringerte sich das Leberfett um durchschnittlich 37,3 %, im Placeboarm um 8,5 %. Auch die Leberenzyme sowie verschiedene Biomarker für Fibrose und Leberentzündung reduzierten sich unter dem Wirkstoff.

Der Speck im restlichen Körper wird nicht weniger

Die Histologie bestätigte eine deutliche Besserung der Steatohepatitis. Auf das Körpergewicht wirkte sich die Substanz nicht aus. Die Rate an Nebenwirkungen war in beiden Gruppen ähnlich. Lediglich leichte Diarrhö und Übelkeit traten unter Resmetirom häufiger auf. Diese waren aber von kurzer Dauer. Eine Phase-3-Studie mit größerer Teilnehmerzahl läuft bereits.

Quelle: Harrison SA et al. Lancet 2019; 394: 2012-2024; DOI: 10.1016/S0140-6736(19)32517-6

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