Therapie der nicht-alkoholischen Steatohepatitis bald möglich?

Dr. Barbara Kreutzkamp

Durch die Obeticholsäure lässt sich die Progression der Krankheit aufhalten. Durch die Obeticholsäure lässt sich die Progression der Krankheit aufhalten. © crevis – stock.adobe.com

Gibt es bald ein Medikament zur Therapie der nicht-alkoholischen Steatohepatitis? Die ersten Ergebnisse einer Phase-3-Studie zur Behandlung mit Obeticholsäure sind jedenfalls vielversprechend.

In den nächsten Jahrzehnten kommt vermutlich eine kleine Epidemie von chronischen Lebererkrankungen auf uns zu. Denn die Inzidenz der nicht-alkoholischen Steatohepatitis (NASH), die mit einer fortschreitenden Zirrhose einhergheht, steigt rasch an.

Der selektive Farnesoid-X-Rezeptor-Agonist Obeticholsäure könnte das erste Medikament sein, das eine Zulassung für die Therapie der NASH erhält, schreiben Dr. Zobair­ M. Younossi­ vom Betty and Guy Beatty Center for Integrated Research in Falls Church und Kollegen. In einer Phase-3-Studie haben sich erste belastbare Hinweise darauf ergeben, dass die Substanz die Progression der Fibrosierung aufhalten kann.

Zugelassen ist Obeticholsäure bereits für die Behandlung von Patienten mit primärer Cholangitis, die auf eine Standardtherapie mit Ursodeoxycholsäure nicht ausreichend ansprechen. In der aktuell noch laufenden Phase-3-Studie mit 1968 NASH-Patienten im Fibrosestadium F1 bis F3 ergeben sich nun in der präspezifizierten Interims­analyse belastbare Hinweise auf eine Verbesserung der Fibrose unter dem Wirkstoff.

Die Patienten hatten randomisiert und doppelblind Obeticholsäure in einer Dosis von 10 bzw. 25 mg oder ein Placebo erhalten und sich für die Interimsanalyse nach 18 Monaten einer Leber­biopsie unterzogen. Der in der Histologie erkennbare Fibrosierungsgrad ist ein valider und von den Zulassungsbehörden anerkannter Surrogatmarker für den klinischen Progress.

Insgesamt zeigte sich eine dosis­abhängige Wirksamkeit mit einem signifikanten Unterschied hinsichtlich der Fibrosebesserung unter 25 mg Obeticholsäure vs. Placebo (23 % vs. 12 %). Als häufigste Nebenwirkung wurde Juckreiz registriert. Schwere unerwünschte Ereignisse traten in allen drei Gruppen gleich häufig auf.

Quelle: Younossi ZM et al. Lancet 2019; 394: 2184-2196; DOI: 10.1016/S0140-6736(19)33041-7

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