Mit mediterraner Ernährung und GLP1-Analoga gegen die Fettleber und Steatohepatitis

Kathrin Strobel

Nicht nur die mediterrane Diät, sondern auch GLP1-Analoga helfen gegen die nicht-alkoholische Fettleber. Nicht nur die mediterrane Diät, sondern auch GLP1-Analoga helfen gegen die nicht-alkoholische Fettleber. © fotolia/exclusive-design; fotolia/Harald Biebel

Die nicht-alkoholische Fettleber und die daraus resultierende Hepatitis gehören inzwischen zu den häufigsten chronischen Lebererkrankungen. Der Bedarf an wirksamen Therapieoptionen ist hoch. Neben der viel gelobten mediterranen Kost werden GLP1-, FXR- und PPAR-Agonisten heiß gehandelt.

Viele Patienten mit nicht-alkoholischer Fettleber (NAFLD) oder Steatohepatitis (NASH) können bereits mit Änderungen ihres Lebensstils große Erfolge erzielen, erklärte Professor Dr. Christian­ Trautwein­ von der Klinik für Gastroenterologie, Stoffwechselerkrankungen und Internistische Intensivmedizin am Universitätsklinikum Aachen. Er berief sich dabei auf eine aktuelle Untersuchung. Im Rahmen der Interventionsstudie nahmen 48 Probanden über drei Monate entweder mediterrane oder niedrigfettige Kost zu sich. Davon durften sie jeweils so viel essen, wie sie wollten.

Obwohl die Gewichtsabnahme hierdurch nur minimal war, verbesserten sich in beiden Gruppen die Leberwerte. Auch die Leberverfettung, gemessen mittels Kern­spin­tomo­graphie, reduzierte sich deutlich. Eine Verbesserung des Lipidprofils und des HbA1c-Werts wurde nur durch die mediterrane Kost erreicht. Weitere Studien zeigten zudem, dass ein hoher Gehalt an tierischen Proteinen mit dem Vorkommen einer NAFLD assoziiert ist und ein vermehrter Konsum von Fruktose die Entwicklung der NAFLD­ negativ beeinflusst.

Für die Patienten, bei denen Lebensstiländerungen nicht die gewünschte Wirkung zeigen, kommen bariatrische Interventionen oder medikamentöse Behandlungen infrage. Aufgrund des hohen Bedarfs hat die US Food and Drug Administration die NAFLD in das Programm für eine bevorzugte Medikamentenzulassung aufgenommen. Derzeit laufen Phase-III-Zulassungsstudien für vier neue Substanzen: Obeticholsäure, Elafibranor, Selonsertib und Cenicriviroc.

Ein weiterer attraktiver Ansatz sei die Therapie mit GLP1-Analoga, erklärte Prof. Trautwein. Erste positive Ergebnisse gab es hier bereits für Liraglutid und Semaglutid. Letzteres führte in einer Studie mit übergewichtigen Probanden in einer Dosierung von 0,4 mg pro Woche über ein Jahr zu einer Gewichtsabnahme von 13,8 %, zu einer durchschnittlichen Verringerung der Alanin-Aminotransferase (ALT) um 20 % und bei 46 % der Patienten zu einer Normalisierung der ALT-Werte.

Ein zusätzlicher Vorteil der GLP1-Rezeptor-Agonisten: In der Regel sind die Substanzen bereits für die Behandlung des Diabetes mellitus zugelassen. Bei Diabetespatienten können GLP1-Analoga also schon jetzt zur Therapie der NASH eingesetzt werden.

Quelle: 27. Gastroenterologie-Update-Seminar

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Nicht nur die mediterrane Diät, sondern auch GLP1-Analoga helfen gegen die nicht-alkoholische Fettleber. Nicht nur die mediterrane Diät, sondern auch GLP1-Analoga helfen gegen die nicht-alkoholische Fettleber. © fotolia/exclusive-design; fotolia/Harald Biebel