Wachstumsfaktor regeneriert verfettete Leberzellen

UEG Week 2023 Dr. Susanne Meinrenken

Die Autoren sprechen sich für die weitere Erforschung in Phase-3-Studien aus. Die Autoren sprechen sich für die weitere Erforschung in Phase-3-Studien aus. © REDPIXEL - stock.adobe.com

Für Patienten mit nicht-alkoholicher Fettleber (NASH) ist eine medikamentöse Therapie in Sicht. Pegozafermin scheint einer Phase-2b-Studie nach nicht nur den Grad der Fibrose deutlich zu verbessern.

Es beginnt mit einer chronischen Entzündung des Lebergewebes und exzessiver Leberzellverfettung. Häufig schreitet eine nicht-alkoholische Steatohepatitis (NASH) mit zunehmener Fibrose in Richtung Leberzirrhose und -karzinom voran. Viele Betroffene leiden zudem an einem metabolischen Syndrom und haben ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko – insgesamt ist die Prognose oft alles andere als gut. 

Bisher steht keine zugelassene medikamentöse Therapie für die NASH zur Verfügung. Hoffnung weckt ein lang wirksames glyko­pegyliertes Analogon des Fibroblas­tenwachstumsfaktors 21 (FGF21) namens Pegozafermin. Es reguliert den Fett- und Glukosemetabolismus sowie den Energiehaushalt.

Wie Prof. Dr. Rohit­ Loomba, University of San Diego in La Jolla, und Kollegen zeigen konnten, verbessert sich eine NASH unter Pegozafermin dosisabhängig innerhalb von etwa sechs Monaten.

Verbesserung der Fibrose als primärer Endpunkt

219 Patienten mit per Biopsie bestätigter NASH und mäßig bis schwerer Fibrose erhielten in der Phase-2b-Studie Placebo oder Pegozafermin subkutan

  • 15 mg wöchentlich, 
  • 30 mg wöchentlich oder
  • 44 mg alle zwei Wochen.

Als erster primärer Endpunkt galt die Verbesserung des Fibrosegrads um mindestens ein Stadium – beurteilt anhand von Inflammation, Ballonierung der Leberzellen und Steatose. Nach 24 Wochen lag die Placebogruppe bei 7 %. Deutlich besser die Situation unter Verum: Die Quoten betrugen 22 % (15 mg), 26 % (30 mg) und 27 % (44 mg). 

Der zweite primäre Endpunkt war der Rückgang der Ballonierung mit lediglich geringer Entzündung ohne Fortschreiten der Fibrose (NASH-Resolution). Unter Placebo trat dieser Fall bei 2 % der Patienten ein. In den Pegozafermin-Gruppen kam es bei 37 %, 23 % bzw. 26 % der Teilnehmer zu einer Auflösung der NASH. Übelkeit und Durchfall stellten die häufigsten unerwünschten Wirkungen dar. Die Autoren sprechen sich für die weitere Erforschung von Pegozafermin in Phase-3-Studien aus.

Loomba R et al. N Engl J Med 2023;  DOI: 10.1056/NEJMoa2304286

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