
CAR-T-Zell-Umbau

Bislang scheiterten Versuche mit CAR-T-Zellen als Therapie der akuten myeloischen Leukämie. Aufgrund der weiten Verbreitung der bislang verwendeten Zielantigene war die Toxizität, unter anderem in Form einer umfassenden Knochenmarkaplasie, zu hoch. Dr. Sascha Haubner vom Memorial Sloan Kettering Cancer Center in New York berichtete von einem neuen CAR-Konstrukt, das eine höhere Selektivität und eine gute Wirksamkeit verspricht.1
Neue Targets identifiziert
Zunächst hatten die Forschenden die unterschiedliche Expression von Antigenen bei AML-Patient:innen und gesunden Personen verglichen. Dabei identifizierten sie die Antigene ADGRE2 und CLEC12A als vielversprechende Targets für CARs zur Therapie der AML. Sie kombinierten die beiden Zielstrukturen und konstruierten ein neuartiges CAR mit zwei wirksamen Anteilen: Das ADGRE2-1XX-CAR adressiert ADGRE2-exprimierende AML-Zellen. Dabei wird es von dem chimären kostimulatorischen Rezeptor CLEC12A-CCR unterstützt, der zum Abtöten auch von ADGRE2-niedrig-exprimierenden, aber CLEC12A-positiven AML-Zellen führt. Normale Zellen mit geringer ADGRE2- und ohne CLEC12A-Expression werden ausgespart.
In präklinischen Modellen ließ sich die Sensitivität von CAR-T-Zellen durch den neuen kostimulatorischen Rezeptor im AML-Antigen-Escape-Modell erhöhen. In Modellen mit Zellen von Patient:innen mit rezidivierter oder refraktärer AML wurden Remissionen erzielt und in humanisierten Modellen blieben die normalen myleloiden Zellen wie gewünscht erhalten. Eine Phase-1-Studie zur Dosisfindung mit 40 Personen mit rezidivierter oder refraktärer AML soll im Spätsommer 2023 anlaufen, berichtete Dr. Haubner.2
Quellen:
1. Haubner S et al. EHA 2023; Abstract S104
2. ClinicalTrials.gov Identifier: NCT05748197
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