Nieder mit den Triglyzeriden

Aber auch eine multifaktorielle, polygene Konstellation kann durch den ausbleibenden Abbau von Chylomikronen zu den extrem hohen Triglyzeridspiegeln führen. Belastend sind vor allem rezidivierende akute Pankreatitiden.

In einer Phase-3-Studie mit 75 Patientinnen und Patienten mit persistierender Chylomikronämie wurde placebokontrolliert die siRNA* Plozasiran getestet. Die Substanz hemmt die Produktion von Apolipoprotein C-III.

Die Teilnehmenden erhielten vierteljährlich 25 mg oder 50 mg Plozasiran oder Placebo subkutan über zwölf Monate hinweg, berichtet das Team um Prof. Dr. Gerald Watts von der University of Western Australia. Als primärer Endpunkt wurde die mittlere prozentuale Veränderung des Nüchtern-Triglyzeridspiegels gegenüber dem Ausgangswert nach zehn Monaten untersucht. Wichtiger sekundärer Endpunkt war die Rate akuter Pankreatitiden.

Triglyzeridwerte gehen um bis zu 80 % zurück

Bei den Teilnehmenden der beiden Plozasirangruppen zeigten sich signifikant niedrigere Triglyzeridspiegel. Die mittlere Veränderung des Nüchternwerts gegenüber dem Ausgangswert betrug -80 % in der Gruppe mit 25 mg Plozasiran und -78 % in der Gruppe mit 50 mg, gegenüber -17 % unter Placebo.

Die Einnahme von Plozasiran war zudem mit einer geringeren Inzidenz von Pankreatitiden assoziiert (Odds Ratio 0,17). Die Autorengruppe kommt zu dem Schluss, dass die klinische Bedeutung von Plozasiran vom weiteren Nachweis einer langfristigen Wirksamkeit, der Sicherheit und Kosteneffektivität abhängt.

* small interfering RNA

Quelle: Watts GF et al. N Engl J Med 2024; DOI: 10.1056/NEJMoa2409368