Cartoon Medizin und Markt

NOAK: Real-World-Daten aus den USA

Maria Weiß

In die Datenbankanalyse gingen die Daten von  Patienten mit nicht-valvulärem Vorhofflimmern ein. In die Datenbankanalyse gingen die Daten von Patienten mit nicht-valvulärem Vorhofflimmern ein. © Pixabay

Bei der Entscheidung für oder gegen ein nicht-Vitamin-K-antagonistisches orales Antikoagulans steht man heute vor der Qual der Wahl – denn es fehlen direkte Vergleichsstudien. Eine retrospektive Datenbankanalyse gibt jetzt zumindest einige Hinweise.

In die bisher größte retrospektive Real-World-Datenbankanalyse gingen die Daten von 162 707 US-amerikanischen Patienten mit nicht-valvulärem Vorhofflimmern ein, die im normalen Praxisalltag zwischen 2013 und 2015 ein nicht-Vitamin-K-antagonistisches orales Antikoagulans (NOAK) erhalten haben. Mittels Propensity Score Matching wurden folgende Kohorten gebildet:

  • Apixaban gegenüber Rivaroxaban (n = 125 238)
  • Apixaban gegenüber Dabigatran (n = 54 192)
  • Dabigatran gegenüber Rivaroxaban (n = 55 076)

Der Vergleich zwischen Apixaban (Eliquis®) und Rivaroxaban ging eindeutig zugunsten von Apixaban aus: Die Anwendung des direkten Faktor-Xa-Inhibitors Apixaban war mit einem signifikant geringeren Risiko für Schlaganfälle und systemische Embolien (HR = 0,83) assoziiert, bei einem fast halbierten Risiko für schwere Blutungen (HR = 0,54). Auch im Vergleich mit Dabigatran konnte Apixaban mit einer signifikant niedrigeren Rate an Schlaganfällen und systemischen Embolien (HR 0,69) und weniger schweren Blutungen (HR = 0,77) punkten. Dabigatran konnte gegenüber Rivaroxaban mit einer signifikant geringeren Rate an schweren Blutungen aufwarten (HR = 0,67). Das Risiko für Schlaganfälle und Embolien lag dabei aber etwas höher (HR = 1,18).

Grundsätzlich können solche Daten aus dem Versorgungsalltag keine randomisierten klinischen Studien ersetzen, liefern aber wichtige zusätzliche Informationen zur Wirksamkeit und Sicherheit im klinischen Alltag. Möglicherweise kommen beim Propensity-Score-Matching-Verfahren einige Störfaktoren zum Tragen, da hierbei nicht alle Kofaktoren berücksichtigt wurden. Auch ist es nicht sicher, dass die Medikamente nach Einreichung des Rezeptes tatsächlich vorschriftsmäßig eingenommen wurden.

Quelle: Pressemitteilung – Bristol-Myers Squibb/Pfizer

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In die Datenbankanalyse gingen die Daten von  Patienten mit nicht-valvulärem Vorhofflimmern ein. In die Datenbankanalyse gingen die Daten von Patienten mit nicht-valvulärem Vorhofflimmern ein. © Pixabay