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Obligatorisches Screening senkt Endokarditisrisiko nicht

Patienten mit einer linksseitigen Klappenprothese haben ein erhöhtes Risiko für eine infektiöse Endokarditis. Leitlinien empfehlen deshalb vor Herzklappenoperationen ein präoperatives zahnärztliches Screening, um die Inzidenz dieser Entzündungen zu reduzieren. Allerdings gibt es dafür nur wenig Evidenz, v.a. in Bezug auf Transkatheter-Aortenklappenimplantationen (TAVI).
Ein Team um Lytfi Krasniqi von der Universitätsklinik Odense untersuchte den Effekt eines obligatorischen Zahnscreenings auf das Endokarditisrisiko bei 1.133 Patienten aus West-Dänemark, die sich einer TAVI unterzogen. Die Hälfte von ihnen nahm an einem Zahnscreening teil, die übrigen nicht. Primärer Endpunkt war die Endokarditisinzidenz, zu den sekundären zählte u.a. die Gesamtmortalität.
Von 568 Patienten aus dem Screeningkollektiv unterzogen sich 126 (22,2 %) anschießend einem zahnärztlichen Eingriff, im Vergleich zu lediglich 8 von 565 Patienten (1,4 %) ohne den Vorabcheck. Während der Nachbeobachtungszeit von median 1,9 Jahren entwickelten insgesamt 31 Patienten (2,7 %) eine infektiöse Endokarditis. Die jährliche Inzidenzrate betrug 1,4 % in der Zahnscreening-Gruppe versus 1,5 % in der ohne obligatorische Untersuchung. Die Gesamtmortalitätraten lagen in beiden Gruppen auf ähnlich hohem Niveau.
Quelle: Krasniqi L et al. Lancet Reg Health Eur 2024; 36: 100789; DOI: 10.1016/j.lanepe.2023.100789
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