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OPA ist schlecht fürs Herz: Physische Arbeitsbelastung schadet mehr als dass sie hilft
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Verglichen mit Schreibtischtätern müssten Handwerker, Landwirte und andere mit körperlich anstrengenden Berufen wesentlich gesünder leben. Schließlich soll jede Art von Bewegung das Herz-Kreislauf-System stärken. Der Gesundheitswissenschaftler Professor Dr. Andreas Holtermann vom Kopenhagener National Research Centre for the Working Environment und seine Kollegen sind anderer Ansicht.
Ihrer Meinung nach schadet körperliche Aktivität, die Menschen im Rahmen ihres Jobs absolvieren müssen (Occupational Physical Activity, OPA). Viele Arbeitnehmer in physisch anspruchsvollen Berufen würden eine vergleichsweise schlechte Gesundheit aufweisen, KHK inklusive. Der Vorteil von Bewegung für das Herz-Kreislauf-System beschränke sich auf Ertüchtigungen nach Feierabend. Dieses Paradoxon diskutieren die Wissenschaftler an folgenden Aspekten:
1. OPA ist wenig intensiv und zu lang
Damit das Herz profitiert, sollte das „Fitnessprogamm“ 61–80 % der maximalen aeroben Kapazität beanspruchen – und das nur über kurze Zeiträume, wie es im Freizeitsport üblich ist. OPA sieht meist anders aus: Hier werden nur 31–35 % benötigt, was Arbeitskräfte jedoch über acht Stunden aufrechterhalten müssen.
2. OPA hebt Ruhepuls und Blutdruck
Bestimmte Arbeitsabläufe wie schweres Heben, die sich über längere Zeit monoton wiederholen, erhöhen die Herzfrequenz und den Blutdruck chronisch. Beide gelten als Risikofaktoren kardiovaskulärer Ereignisse.
3. OPA lässt kaum Erholung und Kontrolle zu
Teilweise müssen die Arbeitnehmer bis zu zwölf Stunden schuften. Und ohne angemessene Ruhepausen belastet jede physische Aktivität. Privat kann man sich zwar ausruhen so viel man will, im Job jedoch nicht. Zudem lassen sich Arbeitsumstände wie Sonnenstrahlung oder Berufsbekleidung nicht beeinflussen. Auf Dauer risikieren Betroffene so z.B. einen Hitzschlag und kardiovaskuläre Erkrankungen.
4. OPA steigert die Inflammation
Entzündungsparameter wie CRP steigen unter fortdauernder körperlicher Beanspruchung an. Kann sich der Organismus nicht erholen und die Marker abbauen, werden schädliche Prozesse in Gang gesetzt, die wiederum Arteriosklerose begünstigen.
Das Zusammenspiel der genannten Faktoren könnte laut den dänischen Wissenschaftlern den paradoxen Effekt von hoher physischer Arbeitsbelastung erklären. Die Kollegen weisen außerdem darauf hin, dass in diesen Berufen verhältnismäßig oft sozial schlechter gestellte Personen arbeiten. In anderen Studien zeigte sich jedoch unabhängig hiervon ein erhöhtes Risiko der Gruppe für kardiovaskuläre Erkrankungen.
Quelle: Holtermann A et al. Br J Sports Med 2018; 52: 149-150
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