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PARP-Inhibitor greift Immuntherapie unter die Arme

Prof. Dr. Shannon Westin, MD Anderson Cancer Center, Houston, sprach von vielversprechenden ersten Ergebnissen, als sie die Daten der Phase-3-Studie DUO-E präsentierte. Die darin geprüfte Kombination aus CPI und PARP-Hemmer sei eine potenzielle neue Therapieoption für Menschen mit neu diagnostiziertem, fortgeschrittenem/rezidivierendem Endometriumkarzinom. Über 700 Teilnehmende in den Stadien III/IV nach FIGO-Klassifikation 2009 waren randomisiert worden:
- Kontrolle: Erstlinie mit Standard-Chemotherapie, bestehend aus Carboplatin/Paclitaxel (C/P)
- Chemotherapie + Durvalumab (D), anschließend Erhaltung mit alleinigem D
- Chemotherapie + D, anschließend Erhaltung mit D plus Olaparib (D/O)
Alle waren für die fortgeschrittene Erkrankung systemisch nicht vorbehandelt und hatten zuvor keinen PARP-Inhibitor erhalten.
Die aktuellen Ergebnisse basieren auf der ersten PFS-Auswertung der ITT-Population (primärer Endpunkt). Nach median gut 17 Monaten ergaben sich signifikante und klinisch relevante Vorteile für beide experimentellen Arme: Das mediane PFS betrug
- 9,6 Monate (Kontrolle)
- 10,2 Monate (D-Erhaltung; HR 0,71; p = 0,003)
- 15,1 Monate (D/O-Erhaltung; HR 0,55; p < 0,0001).
Nach 18 Monaten lebten noch 21,7 %, 37,8 % (D) und 46,3 % (D/O) der Teilnehmenden ohne Progression.
Der PFS-Vorteil in den beiden Durvalumab-Armen war am größten in der Subgruppe mit Nachweis eines defizienten Mismatch-Reparaturmechanismus, die 20 % der ITT-Population ausmachte, und wurde durch diese Subgruppe wesentlich getriggert: Das mediane PFS war unter D-Erhaltung noch nicht erreicht, während es unter D/O 31,8 Monate betrug (vs. 7,0 Monate in der Kontrolle [HR 0,42 bzw. HR 0,41]). Nach 18 Monaten waren in beiden Durvalumab-Armen noch etwa doppelt so viele Patient:innen ohne Progression (67,9 % [D] vs. 62,7 % [D/O] vs. 31,7 % [Kontrolle]).
Von der zusätzlichen Olaparib-Gabe im Rahmen der Erhaltung profitierten besonders Erkrankte ohne dMMR-Nachweis (pMMR-Subgruppe) sowie jene mit PD-L1-Positivität. Letztere erreichten ein medianes PFS von 20,8 Monaten vs. 9,5 Monate (Kontrolle: HR 0,42) bzw. 11,3 Monate unter D-Monotherapie (HR 0,67 D/O vs. D). Nach 18 Monaten war noch über die Hälfte der Teilnehmenden mit PD-L1-positivem Tumor unter D/-O-Erhaltung ohne Progression. Personen der pMMR-Subgruppe erzielten ein medianes PFS unter D/O-Erhaltung von 15 Monaten versus 9,9 Monate (HR 0,76 D/O vs. D) vs. 9,7 Monate (HR 0,57 D/O vs. Kontrolle).
Die erste Interimsanalyse zum Gesamtüberleben deutete bereits einen positiven Trend zugunsten der beiden experimentellen Arme an. Nach 18 Monaten waren in Kontrolle vs. D vs. D/O 69,0 %, 74,6 % und 79,4 % am Leben. Keine Überraschungen gab es laut Prof. Westin hinsichtlich des Nebenwirkungsspektrums. Es traten jeweils die Toxizitäten auf, die mit den eingesetzten Substanzen assoziiert sind.
Quelle: Westin S et al. ESMO Congress 2023; Abstract LBA41
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