
Patienten leben länger durch Erstlinien-Checkpoint-Inhibition

Das Plattenepithelkarzinom des Ösophagus hat keine gute Prognose – nicht nach initial kurativ intendierter Behandlung und insbesondere nicht im fortgeschrittenen oder metastasierten Zustand. Mit einer Chemotherapie auf Fluoropyrimidin- und Platin-Basis betragen die medianen Überlebenszeiten weniger als ein Jahr. Betroffene profitieren aber von PD(-L)1-Inhibitoren: Daher ist Nivolumab bereits in der Zweitlinie für Patienten mit nicht resezierbarem fortgeschrittenem, rezidiviertem/metastasiertem Plattenepithelkarzinom der Speiseröhre indiziert.
Mehr Grad 3/4-Toxizitäten unter Immunchemotherapie
Kombinationen im Vergleich zu alleiniger Chemo überlegen
Eine Zulassung besteht auch in Kombination mit einer Chemotherapie für die Erstlinienbehandlung von u.a. Personen mit HER2-negativen fortgeschrittenen/metastasierten Adenokarzinomen des Magens und Ösophagus, die PD-L1 exprimieren. Kollegen um Prof. Dr. Yuichiro Doki von der Universität Osaka verfolgten in der globalen Phase-3-Studie CheckMate-648 nun einen umfassenderen Ansatz: 970 Erkrankte mit zuvor unbehandeltem, nicht resezierbarem, fortgeschrittenem, rezidiviertem oder metastasiertem Plattenepithelkarzinom des Ösophagus erhielten randomisiert- Nivolumab plus eine klassische Fluoropyrimidin-Platin-basierte Chemotherapie,
- Nivolumab in Kombination mit Ipilimumab oder
- eine alleinige Chemotherapie.
Wahl der Strategie abhängig von verschiedenen Faktoren
Der Vorteil für Nivolumab plus Chemo war hinsichtlich des PFS bei den PD-L1 exprimierenden Patienten ebenfalls signifikant (HR 0,65; p = 0,002), nicht jedoch für Nivolumab/Ipilimumab. Das Design der Studie gestattete keinen direkten Vergleich der beiden experimentellen Therapien. Verschiedene Faktoren, so die Autoren, könnten in der Klinik die Wahl beeinflussen: Zum Beispiel die Notwendigkeit eines schnellen Behandlungseffekts oder mit der Chemotherapie assoziierte Nebenwirkungen. Subgruppenanalysen könnten möglicherweise weitere Faktoren aufdecken, die Betroffene für die eine oder die andere Strategie prädestinieren.Quelle: Doki Y et al. N Engl J Med 2022; 386: 449-462; DOI: 10.1056/NEJMoa2111380
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