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PDGFRA als Onkogen in AML-Subform überexprimiert

Bei älteren Patient:innen mit AML tritt überproportional häufig eine IDH1-Mutation auf. Verändert diese die Funktion des Enzyms, kann das zu einer Hypermethylierung des Genoms führen und so die Aktivität von Differenzierungsgenen stören. Wissenschaftler:innen der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) und des UKSH Kiel wiesen nun nach, dass die epigenetischen Veränderungen nicht nur in Hirntumor-, sondern auch in Leukämiezellen die 3D-Struktur der DNA beeinflussen.
Das Onkogen PDGFRA
Die Rezeptortyrosinkinase PDGFRA* erwies sich in diesem Zusammenhang als das am stärksten mutationsabhängig hochregulierte Onkogen. Die dreidimensionale Konfiguration der DNA isoliert normalerweise den zugehörigen Genlokus von nahegelegenen aktivierenden Elementen. In IDH1-mutierten AML-Zellen ist dieser Mechanismus offenbar gestört und sie exprimieren den wachstumsfördernden Rezeptor verstärkt. Eine höhere Expression von PDGFRA geht mit einer schlechteren Prognose einher, berichten die Forschenden.
Sie erprobten Dasatinib, einen bereits zugelassenen TKI, in Modellen einer IDH1-mutierten Leukämie. „Sowohl im künstlichen Zellmodell als auch in In-vivo-Studien mit Versuchstieren zeigte sich, dass der Wirkstoff eine Reduktion von Leukämiezellen in Blut, Knochenmark und Milz hervorrief“, resümiert Prof. Dr. Claudia Baldus, CAU Kiel. Sie sieht darin einen potenziell vielversprechenden Ansatz für die spezifischere Behandlung einer AML mit IDH1-Mutation.
* platelet-derived growth factor receptor alpha
Quelle:
Steinhäuser S et al. Leukemia 2022; DOI: 10.1038/s41375-022-01751-6
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