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Penile Läsionen penibel abklären

Auch in Deutschland muss man mit einer Bilharziose rechnen, wie das Beispiel eines 29-jährigen Patienten demonstriert. Der junge Mann konsultierte die Kelkheimer Dermatologin und Venerologin Dr. Hildegard Bonczkowitz wegen juckender progredienter Hautveränderungen an linker Leiste und Peniswurzel. Diese vermutete zunächst ein atypisches Lymphogranuloma venereum. Zwecks genauerer Abklärung entschloss sie sich zu einer Probeexzision. Die Histologen bestätigten den Infektionsverdacht der Venerologin. Statt der vermuteten Chlamydien fanden sie aber Schistosomen.
Doch wo hatte sich der Patient die Erreger der Bilharziose eingefangen? Genaueres Nachhaken ergab einen längeren Aufenthalt in Afrika, der allerdings schon mehrere Jahre zurücklag. Zudem gab der Mann an, schon länger an Husten, Atemnot, Diarrhöen und einem unbeabsichtigten Gewichtsverlust zu leiden. Deshalb hatte er in Afrika und Asien, wo er sich länger beruflich aufgehalten hatte, bereits diverse Urologen, Pneumologen und Gastroenterologen aufgesucht. Die dort verordneten Antibiotika und Anthelminthika waren jedoch ohne Erfolg geblieben. Der Gesundheitszustand des Patienten hatte sich zusehends verschlechtert, weshalb er schließlich nach Deutschland zurückgekehrt war.
Dr. Bonczkowitz begann eine Behandlung mit Praziquantel. Darunter bildeten sich die Hauterscheinungen nach sechs Wochen zurück und der 29-Jährige fühlte sich wieder gesund.
Quelle: Bonczkowitz H. Hessisches Ärzteblatt 2022; 83: 235 © Deutscher Ärzteverlag, Köln
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