Plättchenreiches Plasma fürs lädierte Sprunggelenk

Alexandra Simbrich

Sowohl bei der akuten Ruptur als auch der chronischen Tendinopathie zeigte die additive PRP-Injektion kein besseres Ergebnis als die Standardtherapie oder eine Placeboinjektion. Sowohl bei der akuten Ruptur als auch der chronischen Tendinopathie zeigte die additive PRP-Injektion kein besseres Ergebnis als die Standardtherapie oder eine Placeboinjektion. © Nadzeya – stock.adobe.com

Die Behandlung mit plättchenreichem Plasma wird zur Behandlung verschiedener Krankheiten eingesetzt. Doch wann lohnt sich der Einsatz des Plättchenkonzentrats bei Pathologien am Sprunggelenk? Zwei Expertinnen fassen die aktuelle Datenlage zusammen.

 Injektionen mit plättchenreichem Plasma (PRP) kommen in der Orthopädie häufig zum Einsatz. Die enthaltenen Zytokine und Wachstumsfaktoren sollen die Rekrutierung und Proliferation von Stammzellen fördern und so dem betroffenen Gewebe bei der Regeneration helfen. Wann der Griff zur Spritze bei Sprunggelenksverletzungen sinnvoll ist, haben Dr. Anna Altemeier und PD Dr. Sarah Ettinger vom Pius-Hospital Oldenburg untersucht.

Einen Nutzen der PRP-Infiltrationen fanden sie für zwei Erkrankungsbilder: Für die chronische Plantarfasziitis zeigten mehrere randomisierte klinische Studien (RCT) mit insgesamt 479 Teilnehmenden einen Vorteil des Plättchenkonzentrats gegenüber der Injektion von Kortikosteroiden hinsichtlich der Schmerzreduktion und der Verbesserung des AOFAS*-Scores. Verglichen mit der extrakorporalen Stoßwellentherapie ist die Wirkung des PRP jedoch nicht eindeutig. Während eine RCT mit 110 Teilnehmenden ein geringeres Schmerzlevel nach PRP-Injektion als nach der Stoßwellentherapie zeigte, konnte eine Metaanalyse mit 432 Personen dies nicht bestätigen.

Eine systematische Auswertung der Literatur zu osteochondralen Läsionen des Talus mit 159 Betroffenen ergab, dass die Plasmatherapie im Vergleich zur Hyaluronsäureinfiltration zur verbesserten Funktion und zu weniger Schmerzen führte. Auch in der postoperativen Therapie zeigte sich die PRP-Behandlung als vorteilhaft und erzielte bessere AOFAS-Scores als eine Hyaluronsäure- oder keine Injektion.

Achillessehne kommt ohne die Plasmapräparate aus

Überflüssig sind die Blutplättchen hingegen, wenn es um die Achillessehne geht. Sowohl bei der akuten Ruptur als auch der chronischen Tendinopathie zeigte die additive PRP-Injektion kein besseres Ergebnis als die Standardtherapie oder eine Placeboinjektion. Bei der Arthrose des oberen Sprunggelenks ist die Datenlage heterogen: Während eine RCT mit 100 Personen keinen Vorteil der Plättchenkonzentrate im Vergleich zu Placebo fand, zeigte sich in einer systematischen Literatur- und Metaanalyse eine Schmerzreduktion ein Jahr nach PRP-Behandlung. Die Autorinnen betonen jedoch das eher niedrige Evidenzlevel der Studien.

* American Orthopaedic Foot and Ankle Society

Quelle: Altemeier A, Ettinger S. Orthopädie & Rheuma 2024; 27: 20-21; DOI: 10.1007/s15002-024-4871-z

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Sowohl bei der akuten Ruptur als auch der chronischen Tendinopathie zeigte die additive PRP-Injektion kein besseres Ergebnis als die Standardtherapie oder eine Placeboinjektion. Sowohl bei der akuten Ruptur als auch der chronischen Tendinopathie zeigte die additive PRP-Injektion kein besseres Ergebnis als die Standardtherapie oder eine Placeboinjektion. © Nadzeya – stock.adobe.com