Duale Plättchenhemmung nach Stent nur für drei Monate erforderlich

Dr. Alexandra Bischoff

Unter der Monotherapie kam es nach dem Einsetzen des Stents zu 44 % weniger Blutungen. Unter der Monotherapie kam es nach dem Einsetzen des Stents zu 44 % weniger Blutungen. © iStock/PhonlamaiPhoto

Offenbar reicht es, wenn Patienten mit hohem Blutungsrisiko nach einer PCI nur drei Monate lang Ticagrelor mit ASS kombinieren. Der Schutz vor ischämischen Ereignissen bleibt.

Derzeit erhalten Patienten, die ein hohes Risiko für ischämische Ereignisse bzw. Thrombosen aufweisen, nach einer perkutanen koronaren Intervention (PCI) zwölf Monate lang eine Kombination aus ASS und einem P2Y12-Antagonisten wie Ticagrelor. Die duale antithrombozytäre Therapie (DAPT) soll einen Stentverschluss und weitere ischämische Ereignisse verhindern. Dem gegenüber steht allerdings ein erhöhtes Blutungsrisiko. Bei Patienten, die zusätzlich stark hämorrhagiegefährdet sind, lässt sich das Risiko senken, wenn man ASS bereits nach drei Monaten absetzt – und das ohne Verlust an Wirksamkeit. Zu diesem Ergebnis kommt das Team um Dr. Roxana Mehran vom Mount Sinai Hospital, New York.

In ihrer randomisierten Studie wertete es die Daten von insgesamt 7119 solcher Patienten aus. Alle Teilnehmer erhielten, nachdem ihnen per PCI mindestens ein medikamentenfreisetzender Stent implantiert worden war, Ticagrelor (2 x 90 mg/d) plus ASS. Nach drei Monaten wurde ein Teil der Patienten auf Ticagrelor plus Placebo umgestellt, bei den anderen die DAPT weitergeführt.

Unter der Monotherapie mit Ticagrelor traten bis zum Therapieende nach einem Jahr signifikant weniger klinisch relevante oder schwere Blutungen auf als unter der Kombitherapie mit ASS (4,0 % vs. 7,1 %; Hazard Ratio 0,56). Hinsichtlich des Risikos für Tod (jeglicher Ursache), Myokardinfarkt und Schlaganfall erwies sich die Monotherapie als nicht unterlegen.

Quelle: Mehran R et al. N Engl J Med 2019; 381: 2032-2042; DOI: 10.1056/NEJMoa1908419

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Unter der Monotherapie kam es nach dem Einsetzen des Stents zu 44 % weniger Blutungen. Unter der Monotherapie kam es nach dem Einsetzen des Stents zu 44 % weniger Blutungen. © iStock/PhonlamaiPhoto