ASS-Verzicht vier Wochen nach Stentimplantation?

Dr. Sascha Bock

Ein früher DAPT-Stopp nach Einsetzen eines Stents ist gefahrlos möglich. Ein früher DAPT-Stopp nach Einsetzen eines Stents ist gefahrlos möglich. © iStock/enot-poloskun

Zwölf, drei oder gar nur einen Monat – die optimale Dauer der dualen Plättchenhemmung nach der Koronarintervention war Thema zweier aktueller Studien. Demnach bedeutet kürzer nicht automatisch schlechter.

Je nach Blutungs- und Ischämie­risiko läuft die duale Plättchenhemmung (DAPT) nach perkutaner Koronarintervention in der Regel über 6–12 Monate. Zwei randomisierte Untersuchungen aus Japan und Südkorea zeigen jetzt, dass es auch kürzer geht. Beide schlossen jeweils etwa 3000 Patienten ein, die einen medikamentenbeschichteten Stent erhielten­.

An der STOPDAPT-2-Studie nahmen Herzkranke mit niedriger und mittlerer Ischämiegefahr teil, an der SMART-CHOICE-Studie auch solche mit akutem Koronarsyndrom. Erstere verglich eine Clopidogrel-Monotherapie nach einmonatiger DAPT mit einer dualen Plättchenhemmung über zwölf Monate.

Ohne ASS trat der primäre Endpunkt – unter anderem bestehend aus kardiovaskulärem Tod, Schlaganfall und Major-Blutungen – signifikant seltener ein. Bei genauerer Analyse lag das hauptsächlich an einer verringerten Blutungsrate (0,4 % vs. 1,5 %). Ischämische Ereignisse häuften sich durch die alleinige Clopidogrelgabe nicht.

Weniger Major-Blutungen mit Monotherapie

Die SMART-CHOICE-Studie er­gab für die Monotherapie nach dreimonatiger DAPT eine Nicht-Unterlegenheit gegenüber der einjährigen doppelten Hemmung. Als P2Y12-Inhibitor kamen Prasugrel, Ticagrelor oder Clopidogrel zum Einsatz. Der Großteil der Herzkranken nahm Letzteres. Auch in dieser Untersuchung führte der ASS-Verzicht zu signifikant weniger Major-Blutungen (2 % vs. 3,4 %).

Quelle: ACC* 68th Annual Scientific Session

* American College of Cardiology

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