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Real-World-Daten belegen Wirksamkeit der Anti-IL-5-Strategie beim schweren Asthma

Für die Behandlung des schweren Asthmas stehen mit Mepolizumab, Reslizumab und Benralizumab drei Biologika zur Verfügung, die gegen Interleukin-5 (IL-5) oder dessen Rezeptor (IL-5Rα) gerichtet sind. Während die Antikörper in randomisierten kontrollierten Studien überzeugen konnten, ist ihre Wirksamkeit im Behandlungsalltag oft unklar, schreibt eine Gruppe um Dr. Christos Kyriakopoulos von der University of Ioannina.
Das liegt unter anderem daran, dass Betroffene aufgrund von Komorbiditäten und anderen Merkmalen oftmals von einer Studienteilnahme ausgeschlossen sind. Zudem erschweren es die geringen Patientenzahlen in den vorhandenen Beobachtungsstudien, die Wirksamkeit der Substanzen außerhalb des klinischen Settings zu beurteilen.
88 Beobachtungsstudien für Metaanalyse berücksichtigt
In einem systematischen Review inklusive Metaanalyse nahm das Autorenteam daher die frühe und langfristige Wirksamkeit der monoklonalen Anti-IL-5-/-IL-5Rα-Antikörper bei Patientinnen und Patienten mit schwerem eosinophilem Asthma genauer unter die Lupe. Die Forschenden nutzten die Daten von 88 Beobachtungs- und vier nicht-randomisierten klinischen Studien mit insgesamt 9.546 Betroffenen. Primär analysierten sie die jährliche Rate schwerer Exazerbationen.
In den meisten Studien ging es um die Behandlung mit Mepolizumab (52 Studien; 5.628 Personen), gefolgt von 25 Studien zu Benralizumab (2.309 Personen) und vier Studien zu Reslizumab (583 Personen). Die restlichen Untersuchungen berichteten über mehr als eines der genannten Biologika.
Asthmakontrolle und FEV1 deutlich gebessert
Wie sich zeigte, können die Antikörper auch im Real-World-Einsatz punkten: Durch ihre Gabe verringerte sich nach zwölf Monaten die jährliche Rate schwerer Exazerbationen um 3,07 Ereignisse pro Person. Das Risiko für schwere Asthmaanfälle war im Vergleich zur vorherigen Behandlung um fast zwei Drittel (Risk Ratio, RR, 0,38) gesunken. Auch bei den sekundären Endpunkten erwiesen sich die Antikörper als wirksam. Nach zwölf Monaten Behandlung besserten sich Asthma-Kontrollscore (1,11 Punkte) und Einsekundenkapazität (0,21 Liter).
Zudem hatte sich die Einnahme von oralen Kortikosteroiden nach einem Jahr halbiert (RR 0,49). Im Schnitt konnte die Kortisondosis um 6 mg pro Tag reduziert werden. Ähnliche Ergebnisse zeigten sich bei den Follow-ups nach 3–4, 6 und 24 Monaten. Die Forschenden fanden zudem einen Effekt der Antikörper auf die Eosinophilenzahlen im Blut bzw. im Sputum: Nach einem Jahr waren diese um 568,5 Zellen/μl bzw. 31,9 % gesunken.
Quelle: Kyriakopoulos C et al. ERJ Open Res 2024; doi: 10.1183/16000617.0238-2023
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