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Reisedurchfall vor allem in Südostasien verbreitet

Vor allem im Süden und Südosten Asiens ist der Reisedurchfall ein ständiger Begleiter, erinnerte Professor Dr. Robert Steffen vom Institut für Epidemiologie, Biostatistik und Prävention der Universität Zürich. Insbesondere in Indien, Pakistan, Afghanistan, Iran und Indonesien ist das Erkankungsrisiko mit einer 2-Wochen-Inzidenz von 20 bis 50 % hoch – in allen anderen Ländern mit Ausnahme Japans ist mit einem mittleren Risiko zu rechnen.
Jeder Vierte kehrt mit ESBL-Bildnern aus Asien zurück
Als mögliche Erreger sind in Asien vor allem Yersinien von Bedeutung. Allerdings findet man in Südasien des Öfteren mehr als einen pathogenen Keim pro Stuhlprobe, sodass es schwierig sein kann, den eigentlichen Übeltäter auszumachen. Bei Verwendung molekularer Diagnostik bleiben auch bei asymptomatischen Patienten nur wenige Stuhlproben ohne Befund. Enterotoxische Escherichia coli (ETEC) scheinen in Asien eher selten zu sein.
Auch die besonders problematischen Beta-Lactamase produzierenden Enterobacteriaceae (ESBL-PE) kommen in Asien als Erreger infrage. Bei etwa einem Viertel der Rückkehrer von Asienreisen findet man eine entsprechende Kolonisierung. Probiotika stellen diesbezüglich keinen Schutz dar – bei vegetarischer Kost ist die Datenlage widersprüchlich.
Sorge bereiten die zunehmenden Antibiotikaresistenzen: Mit Ciprofloxacin lässt sich nicht mehr viel ausrichten – die Resistenzraten von ETEC und enteroaggregativen Escherichia coli (EAEC) liegen über 40 % und von Yersinien > 70 %. Als Mittel der Wahl nannte Prof. Steffen Azithromycin, obwohl auch hier bereits Resistenzraten von > 25 % berichtet werden. Weniger Resistenzen gibt es gegen Rifamycin, das aber bei invasiven Darminfektionen nicht wirksam ist.
Quelle: 21. Forum Reisen und Gesundheit
aktualisiert am 29.04.2020
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