Rote Flecken müssen kein Analekzem sein

Das Erythrasma ist gekennzeichnet durch eine gelb- oder rot-bräunliche, scharf begrenzte Dermatitis der Intertrigines. Die Prävalenz gab Dr. Ricardo Werner­ von der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie der Charité – Universitätsmedizin Berlin mit etwa 5 %–20 % an. Dabei sind Männer häufiger betroffen als Frauen. Im Gegensatz zur Tinea zeigt sich beim Erythrasma keine Randbetonung, aber manchmal eine feine Schuppung oder eine zigarettenpapierartige Fältelung in dem betroffenen Hautareal, führte der Referent weiter aus. Prädisponierend sind ein feuchtwarmes Milieu – zum Beispiel in der Genital- und Analregion –, starkes Schwitzen, Mazeration, Diabetes mellitus sowie eine Immunsuppression.

Pathognomonisch ist laut Dr. Werner die korallenrote Fluoreszenz im Wood-Licht (320–400 nm). Es wird hervorgerufen durch das Porphyrin-bildende, grampositive Corynebacterium minutissimum. Die Stäbchenbakterien können zwar in eine durch Feuchtigkeit aufgequollene Hornschicht eindringen, erreichen aber nicht die vitalen Epidermisanteile. Die chronische oberflächliche Infektion verläuft oft asymptomatisch, kann bei längerem Bestehen und insbesondere bei starkem Schwitzen aber gelegentlich zu Juckreiz führen.  

Lokale Behandlung reicht in den meisten Fällen aus

Für die Therapie empfahl Dr. Werner den lokalen Einsatz von topischen Breitbandantimykotika oder Azolen, die über 14 Tage zweimal täglich aufgetragen werden sollten. Danach kann eine prophylaktische Behandlung einmal pro Woche erwogen werden. Eine systemische Therapie (z.B. mit Erythromycin) ist nur selten erforderlich. Dr. Werner empfahl aber eine Milieu-Sanierung mit sauren, desinfizierenden Seifen, Fettsalben sollten gemieden werden. Allerdings muss man etwas Geduld mit dem Endergebnis haben: Die Hyperpigmentierung kann noch über Wochen fortbestehen.

Quelle: 48. Deutscher Koloproktologen-Kongress