
Scheidentrockenheit: Estradiol und Gleitgel nicht besser als Placebo

An der multizentrischen Studie nahmen 302 Frauen im Alter zwischen 55 und 64 Jahren teil, die über mäßige bis starke vulvovaginale Beschwerden also Trockenheit, Juckreiz, Schmerzen, Irritation und/oder Dyspareunie klagten. Die mehrheitlich sexuell aktiven Probandinnen erhielten über zwölf Wochen entweder ein niedrig dosiertes vaginales Estradiol in Tablettenform plus Placebogel oder eine Placebo-Vaginaltablette plus ein feuchtigkeitsspendendes, auf dem Vaginalepithel besonders gut haftendes Gel bzw. Placebo als Tablette und Gel.
In allen drei Gruppen nahm der Schweregrad des am stärksten belastenden Vaginalsymptoms im Behandlungsverlauf ähnlich stark ab. Dies war bei 60 % der Frauen die schmerzhafte Penetration und bei 21 % die vaginale Trockenheit. Ein signifikanter Vorteil der Veren gegenüber der Sham-Behandlung ließ sich dabei nicht feststellen.
Mit einer kleinen Ausnahme: Bei den mit Estradioltabletten Behandelten verbesserte sich der vaginale Maturationsindex, ein Maß für den Einfluss von Östrogen auf das Scheidenepithel.
Um postmenopausale Vulvovaginalbeschwerden zu lindern, so das Fazit von Professor Dr. Caroline Mitchell vom Massachusetts General Hospital in Boston und Kollegen, bedarf es weder einer lokalen Hormonsubstitution noch spezieller bioadhäsiver Gelzubereitungen. Allein die regelmäßige Anwendung eines feuchtigkeitsspendenden Vaginalgels könnte bei vielen ausreichen. Bei der Wahl des Präparats sollten Kollegen die individuellen Vorlieben der Frauen sowie die Kosten berücksichtigen, empfehlen die Autoren.
Quelle: Mitchell CM et al. JAMA Intern Med 2018; online first
Falls Sie diesen Medizin Cartoon gerne für Ihr nicht-kommerzielles Projekt oder Ihre Arzt-Homepage nutzen möchten, ist dies möglich: Bitte nennen Sie hierzu jeweils als Copyright den Namen des jeweiligen Cartoonisten, sowie die „MedTriX GmbH“ als Quelle und verlinken Sie zu unserer Seite https://www.medical-tribune.de oder direkt zum Cartoon auf dieser Seite. Bei weiteren Fragen, melden Sie sich gerne bei uns (Kontakt).