Schlafapnoe mit App statt Ball therapieren: Vibration drängt Patienten aus der Rückenlage

Tritt eine obstruktive Schlafapnoe überwiegend in Rückenlage auf, spricht man von einer rückenlagenbezogenen OSA – kurz POSA (positional obstructive sleep apnea). Die Symptome sind bei den meisten Betroffenen eher leicht bis mäßig. Alternativ zur CPAP-Beatmung bieten sich Systeme zur Verhinderung der Rückenlage an. Neben mechanisch arbeitenden Rückenlagenverhinderungswesten greift man heute gerne auch auf die elektronische Schlaf-Positions-Trainer zurück. Die mit Lagesensoren ausgestatteten Geräte werden per Brustgurt befestigt und veranlassen den Schlafenden durch Vibrationen, die Rückenlage zu verlassen.
Besitzer von Smartphones mit entsprechenden Sensoren können sich mithilfe von Apps ein solches Gerät selbst „basteln“. In einer Brustgurttasche im strahlungs- und störungsfreien Flugzeugmodus während des Schlafs getragen, fordern sie den POSA-Patienten ebenfalls über Vibrationen bei Rückenlage zu einem Positionswechsel auf.
Rund 80 % Compliance nach einem halben Jahr
In einer Pilotstudie der Universitäts-HNO-Klinik Mannheim zeigten sich zwei Apps effektiv – „Apnea Sleep Position Trainer“ (Android-Plattform) und „SomnoPose Sleep Position Monitor“ (iOS-Plattform). Die beiden Programme reduzierten bei 25 von 33 erwachsenen POSA-Patienten Rückenlagenpositionen und den Apnoe-Hypopnoe-Index innerhalb von einem Monat signifikant. 24 weitere Studienteilnehmer waren allerdings nicht mehr zum Polysomnographie-Kontrolltermin erschienen. Die Compliance der dauerhaft versorgten 25 Patienten lag nach sechs Monaten immerhin noch bei rund 80 %.
Quellen: Aus der Fachliteratur
Haas D et al. HNO 2017; 65: 148-153
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