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Schnelle Therapie ohne Probleme

Verrucae planae – vulgäre Warzen – sind zwar nicht lebensbedrohlich, können aber mitunter kosmetisch sehr stören und sind nur schwer komplett loszuwerden. Letzteres ist kein Wunder, denn verantwortlich sind humane Papillomviren, die sich über Mikroverletzungen schnell über eine größere Fläche ausbreiten können.
Zur Entfernung sind zahlreiche Therapien beschrieben, von Salicylsäure über Vereisung bis hin zu Imiquimod. Dennoch kann sich die Behandlung gleich mehrerer Warzen als aufwendig und langwierig (über Monate) erweisen, schreiben Dr. Cristina Berumen-Glinz vom Department of Dermatology am Hospital General „Dr. Manuel Gea González“ und Dr. Fernando de la Barreda-Becerril vom Hospital Angeles Lomas in Mexico City.
Außerdem verursachen viele der eingesetzten Substanzen Schmerzen, Brennen und sogar Ulzerationen. Die mexikanischen Ärzte beschreiben ihr Vorgehen bei zwei jungen Männern, die mit multiplen Warzen auf dem Handrücken (Patient 1) bzw. der Stirn (Patient 2) zu ihnen kamen. Eine Biopsie sicherte die Diagnose der Verrucae planae.
Beide Männer erhielten die Anweisung, eine 5%ige Fluoruracil-Creme im Gewichtsverhältnis eins zu eins mit einer 0,005%igen Calcipotriol-Salbe zu mischen und zweimal täglich auf die betroffenen Hautstellen dünn aufzutragen – Patient 1 für zehn Tage (Lokalisation an den Akren), Patient 2 für vier Tage. Und bei beiden zeigte sich nach drei Wochen ein kompletter Erfolg. Nebenwirkungen traten kaum auf, lediglich bei Patient 1 kam es zu einer geringfügigen Rötung der behandelten Stellen.
Erstaunlicherweise blieben Vitamin D und seine Abkömmlinge – hinsichtlich dieser Indikation bislang relativ unbeachtet. Dabei ist bekannt, dass Verwandte von Cholecalciferol die Proliferation der Epidermis und die Freisetzung verschiedener Zytokine beeinflussen. Die Kombi mit dem Antimetaboliten 5-FU gibt den CD4-positiven T-Lymphozyten, die für die zelluläre Immunabwehr zuständig sind, noch einen Extra-Schubs. Auch bei aktinischer Keratose hat sich das Pärchen schon als erfolgreich erwiesen. Es fehlen nur noch größere Studien zu Wirksamkeit, Sicherheit und optimaler Behandlungsdauer der Substanzkombination, so die Wissenschaftler abschließend.
Quelle: Berumen-Glinz C, de la Barreda-Becerril F. JAMA Dermatology 2022; DOI: 10.1001/jamadrmatol.2022.0154
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