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Schon versucht, Ihren Fibromyalgie-Patienten unter Strom zu setzen?

Etwa 2−8 % der Bevölkerung leiden an einer Fibromyalgie mit Muskelschmerzen, Fatigue, Schlafstörungen und Hyperalgesie an bestimmten Druckpunkten. Die Pathophysiologie ist noch nicht vollständig geklärt. Ziel der Therapie ist es, Symptome zu mindern, die Bewältigung von Alltagsaktivitäten zu erleichtern und die Lebensqualität zu bessern.
Zahlreiche pharmakologische und nicht pharmakologische Therapien haben sich darin versucht – meist ohne durchschlagenden Erfolg. Auch die Elektrostimulation wird zur Schmerzreduktion häufiger eingesetzt – entweder transkutan (TENS) oder in Form der Elektroakupunktur.
Transkutane Elektrostimulation ohne Erfolg
Ein brasilianisches Forscherteam wertete dazu neun Studien mit insgesamt 301 Fibromyalgie-Patienten aus und schloss acht in eine Metaanalyse ein. Sechs verglichen TENS mit einer Kontrollgruppe, drei die Elektroakupunktur.
Tatsächlich zeigte sich unter der Stromtherapie eine signifikante, leichte Schmerzlinderung. Dieser Effekt war aber nur der Nadelungsvariante (alleine oder in Kombination mit anderen Maßnahmen) zuzuschreiben – TENS konnte die Beschwerden nicht maßgeblich senken. Keine Form der Elektrostimulation hatte Einfluss auf die Lebensqualität oder die Fatigue.
Die Ergebnisse müssen mit Vorsicht interpretiert werden, da die Studien überwiegend von mäßiger Qualität und die Teilnehmerzahlen jeweils gering waren, schreiben die Autoren. Ein Versuch mit der Elektroakupunktur könnte sich aber bei schmerzgeplagten Fibromyalgie-Patienten lohnen.
Quelle: da Silva Salazar AP et al. Pain Physician 2017; 20: 15-25
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