Schwangere sollten die Gurken besser ohne Schokocreme essen

Dr. Barbara Kreutzkamp

Kohortenstudie zeigt erstmals Zusammenhang von Zuckerkonsum in der Gravidität und späterer Atopie beim Kind. Kohortenstudie zeigt erstmals Zusammenhang von Zuckerkonsum in der Gravidität und späterer Atopie beim Kind. © fotolia/Kzenon

Schwangere haben oft Heißhunger auf Eiscreme und Schokolade. Für das Ungeborene ist ein hoher Zuckerkonsum der werdenden Mutter offenbar problematischer als bisher angenommen.

Atopien und Asthma bei Kindern sind nicht nur ein Produkt von komplizierten Wechselwirkungen zwischen Veranlagung und Umweltfaktoren nach der Geburt, sondern werden durch maternale Einflüsse wie Rauchen oder Ernährungsgewohnheiten bereits pränatal gebahnt. Britische Wissenschaftler nahmen nun den Rohzuckerkonsum von Schwangeren als einen potenziellen Risikofaktor für die Allergieentwicklung der Kinder ins Visier.

Im Rahmen der bevölkerungsbasierten Avon Longitudinal Study of Parents and Children (ALSPAC) erhielten die Forscher Informationen über die Ernährungsgewohnheiten von über 10 000 Schwangeren in den Jahren 1991–1992. Anhand dieser Angaben schätzten sie den Saccharosekonsum während der Gravidität und korrelierten ihn nach Ausschaltung von möglichen konfundierenden Faktoren u.a. mit aktuellem Asthma, Ekzem, Heuschnupfen und Gesamt-IgE bei den Kindern im Alter von sieben bis neun Jahren.

In der Auswertung von 8956 Mutter-Kind-Paaren ergab sich eine statistisch hochsignifikante positive Assoziation zwischen dem Verzehr von Rohzucker durch die Schwangere und späterer Atopie und atopischem Asthma bei den Sprösslingen.

Fruktoseanteil könnte die Harnsäuresynthese steigern

Der Zuckerverzehr der Kinder hatte auf dieses Ergebnis keinen Einfluss. Ein solcher Zusammenhang ist bisher noch nicht beschrieben und muss nun erst einmal überprüft werden. Auch sind die pathophysiologischen Mechanismen noch unklar. Möglicherweise steigert der Fruktoseanteil der Saccharose die Harnsäuresynthese, wodurch die atopiefördernden TH2-Zellen aktiviert werden. Auch könnte die Fruktose das Darmmikrobiom beeinflussen, sodass vermehrt atopische Immun­antworten resultieren, diskutieren die britischen Kollegen.

Quelle: Bédard A et al. Eur Respir J 2017; online first

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Kohortenstudie zeigt erstmals Zusammenhang von Zuckerkonsum in der Gravidität und späterer Atopie beim Kind. Kohortenstudie zeigt erstmals Zusammenhang von Zuckerkonsum in der Gravidität und späterer Atopie beim Kind. © fotolia/Kzenon