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Serious Illness Conversation Guide: Schlechte Nachrichten richtig überbringen

Gespräch einleiten
- Zweck einführen, und den Patienten auf zukünftige Entscheidungen vorbereiten.
- Erlaubnis einholen
Einleitungsvorschlag
„Ich möchte mit Ihnen darüber sprechen, was durch Ihre Krankheit vor uns liegt, und im Vorfeld überlegen, was für Sie wichtig ist, damit ich sicherstellen kann, dass wir Sie so betreuen, wie Sie wollen – ist das in Ordnung?“
Verständnis einschätzen, Informationspräferenzen erfragen
- Manche Patienten wollen genau wissen, wie viel Zeit noch bleibt, andere nur, was sie erwartet, wieder andere beides.
- Wie stark will der Patient mitentscheiden?
Mögliche Fragen
„Wissen Sie, wo Sie mit Ihrer Krankheit gerade stehen?“
„Wie viel darüber, was vor Ihnen liegt, möchten Sie von mir hören?“
Prognose teilen
- Die Information sollte auf die Präferenzen des Patienten abgestimmt sein. Wie viel möchte er wissen und in wie weit ist er in der Lage die Informationen zu verstehen?
- Formulierung nach dem Schema „Wunsch ...Sorge“ oder „Hoffnung ...Sorge“
Prognose mitteilen
„Ich möchte Ihnen vermitteln, wie die Dinge mit Ihrer Krankheit stehen.“
„Es ist schwierig, bei ihrer Krankheit vorherzusagen, was passieren wird. Ich hoffe, es geht Ihnen weiterhin gut, aber ich mache mir Sorgen, dass Sie schnell krank werden und ich denke, dass es wichtig ist, sich auf diese Möglichkeit vorzubereiten.“
„Ich wünschte, wir wären nicht in dieser Situation, aber ich mache mir Sorgen, dass nur noch [groben Zeitraum angeben] bleiben.“
„Ich hoffe, der Fall tritt nicht ein, aber ich befürchte, dass ... und die Dinge werden wahrscheinlich noch schwieriger“
Was ist dem Patienten wichtig?
- Die Frage nach persönlichen Zielen, Ängsten, Sorgen und Unterstützung gibt dem Patienten das Gefühl, die Situation mitzubestimmen.
- Welche Fähigkeiten müssen erhalten bleiben und welche Kompromisse ist der Patient bereit einzugehen?
- Umgang mit der Familie: Vorschlag, z.B. Familie oder Pfleger zum nächsten Gespräch mitzubringen.
Mögliche Fragen
„Sollte sich Ihre Gesundheitssituation verschlechtern, was sind Ihre wichtigsten Ziele?“
„Was sind Ihre größten Zukunftsängste und Sorgen bezüglich der Krankheit?“
„Welche Fähigkeiten sind für Sie so wichtig, dass Sie sich ein Leben ohne sie nicht vorstellen können?“
„Wenn die Krankheit fortschreitet, wie weit würden Sie gehen, um mehr Zeit zu gewinnen?“
„Wie viel weiß Ihre Familie über Ihre Prioritäten und Wünsche?“
Gespräch beenden
- Erkenntnisse und Beschlüsse zusammenfassen, Empfehlungen geben, nach der Verfassung des Patienten sehen, Unterstützung versichern
- Gespräch dokumentieren
- Informationen an die behandelnden Ärzte weitergeben
Vorschläge für das Gesprächsende
„Ich habe Sie sagen hören, dass ... für Sie wirklich wichtig ist. Wenn wir dies im Hinterkopf behalten zusammen mit dem, was wir über Ihre Krankheit wissen, empfehle ich, dass wir ... . Damit können wir sicherstellen, dass Ihr Behandlungsplan die für Sie wichtigen Dinge widerspiegelt.“
„Was halten Sie von diesem Plan?“
„Ich werde tun, was ich kann, um Ihnen da durch zu helfen.“
Kommunikations-DO‘s
- direkte ehrliche Prognose geben
- Prognose in Zeiträumen angeben und Unsicherheiten einräumen
- Stille zulassen
- Emotionen anerkennen und untersuchen
- Fokus auf die Lebensqualität des Patienten, dessen Ziele, Ängste und Sorgen legen
Kommunikations-DONT‘s
- Patientenfragen zur Prognose nicht beantworten
- vage (unheilbar) oder übergenaue („Sie haben 6 Monate“) Informationen vermeiden
- mehr als die Hälfte der Zeit reden
- sich bei starken Emotionen nur auf die Fakten beziehen
- Fokus auf medizinische Vorgänge legen
Quellen:
Bernacki RE et al. JAMA Internal Medicine 2014; 174:1994-2003
Ariadne Labs (www.ariadnelabs.org) and Dana-Farber Concer Institute 2015. Revised April 2017
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