Serviettenringknorpel als Asthma fehldiagnostiziert

Friederike Klein

Schuld an der Atemnot war kein Asthma. (Agenturfoto) Schuld an der Atemnot war kein Asthma. (Agenturfoto) © fotolia/khosrork

Über Jahre hinweg war ein 13-Jähriger irrtümlich mit inhalativen Kortikosteroiden und LABA behandelt worden.

Schon bei der Vorstellung im Pädiatrischen Atemwegszen­trum am Stuttgarter Olgahospital wurden die Kinderpneumologen stutzig: Der intermittierend vorhandene diskrete Stridor deutete darauf hin, dass es kein Asthma bronchiale war, das den 13-jährigen Jungen plagte. Bisher waren die „asthmatischen Beschwerden“ vergebens mit mittlerer ICS-Dosis und LABA behandelt worden.

Die hochauflösende Computertomographie zeigte dann tatsächlich eine kritische Tracheal­einengung knapp oberhalb der Carina, zudem einen akzessorischen Oberlappenbronchus rechts. Die flexible Bronchoskopie bestätigte den radiologischen Befund: Der Junge wies eine primäre kaudale Trachealstenose bei verzogener Carina auf, vermutlich infolge eine Knorpelringfehlbildung. Nach Thoraxchirurgie ist der Junge nun beschwerdefrei.

Serviettenringknorpel verursachte Stridor

Die Autoren um Dr. Anne Wesner­ betonen, dass bei unklaren Atembeschwerden eine Abklärung in einem kinderpneumologischen Zentrum erfolgen sollte. Im Falle des Jungen waren die Beschwerden im Grundschulalter als „infektgetriggert“, seit Eintritt in die Pubertät auch als „psychisch beeinflusst“ beschrieben worden. Eine allergische Genese war nie nachgewiesen worden.

Quelle: 60. Kongress der DGP*

* Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V.

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