
Sonnenbaden weniger gefährlich als gedacht?

Eine schwedische Langzeitstudie brachte Erstaunliches zutage: Frauen, die sich gerne und oft in der Sonne aufhalten, leben länger als solche, die der UV-Strahlung lieber ausweichen. Das gilt auch, obwohl die leidenschaftlichen Anbeterinnen ein höheres Risiko haben, an Hautkrebs zu erkranken und zu sterben.
Die Wissenschaftler hatten Anfang der 90er Jahre knapp 30.000 Frauen im Alter zwischen 25 und 64 Jahren über ihren Lebensstil, ihren Tabakkonsum und ihr Verhalten bezüglich der Sonnenaussetzung sowie zu weiteren Gewohnheiten befragt. Über einen Zeitraum von 20 Jahren protokollierten die Forscher dann alle Sterbefälle und teilten sie in die drei Kategorien "Herz-Kreislauf-Erkrankungen", "Krebs" und "andere Ursachen" ein.
Es zeigte sich, dass die Sterblichkeitsrate der Sonnenscheuen deshalb höher ist, weil sie häufiger an Herzinfarkt, Schlaganfall oder aufgrund anderer Krankheiten versterben, seltener aber an Krebs. Die Liebhaberinnen der Sonne hingegen hatten zwar ein erhöhtes Krebsrisiko, lebten aber dennoch länger. Besonders verblüffend war für die Forscher die Tatsache, dass die extreme UV-Flucht sich dabei als ein ähnlich starker Risikofaktor wie das Tabakrauchen erwies.
UV-Flucht als Risikofaktorso relevant wie Rauchen
Die ursächlichen Beziehungen, die diesem Paradox zugrunde liegen, könne diese Beobachtungsstudie nicht liefern, so die Autoren. Sie vermuten aber, dass der Körper durch die häufige Sonnenaussetzung verstärkt Vitamin D bildet, was sich positiv auf das Immunsystem und die Gesundheit von Herz und Gefäßen auswirke.
Quelle: Lindqvist P G et al. J Intern Med 2016; online first
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