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Heller Hautkrebs unter Biologika?

Entwickeln Patienten mit Rheumatoider Arthritis (RA) unter dem DMARD* Abatacept häufiger nicht-melanotischen Hautkrebs? Darauf deutet zumindest eine aktuelle schwedische Studie hin. Wie hoch das Risiko für Basalzell- und Plattenepithelkarzinome unter verschiedenen DMARD-Therapien tatsächlich ist, untersuchten nun Dr. Imke Redeker vom Deutschen Rheuma-Forschungszentrum Berlin und Kollegen mithilfe des Deutschen RABBIT-Registers.
Analysiert wurden die Daten von 13.870 zwischen Januar 2007 und Oktober 2020 eingeschlossenen, mit unterschiedlichen DMARD therapierten RA-Patienten. 17 von ihnen entwickelten ein Plattenepithel-, 120 ein Basalzellkarzinom. Verglich man die reinen Inzidenzraten, trat nicht-melanotischer Hautkrebs signifikant häufiger unter Abatacept als unter TNF-α-Hemmern auf. Allerdings unterschieden sich die Patientenmerkmale zu Beginn der Biologikatherapie: So wiesen diejenigen, die second line ein DMARD wie z.B. Abatacept bekommen hatten, eine längere Krankheitsdauer, stärkere Funktionseinschränkungen, mehr frustrane vorangegangene Therapieversuche und eine höhere Anzahl von Komorbiditäten auf als Patienten mit TNF-α-Hemmern. Nach Adjustierung bezüglich der unterschiedlichen Charakteristika ergab sich unter Abatacept im Vergleich zu csDMARD ein doppelt so hohes Risiko für nicht-melanotischen Hautkrebs.
Bei der Bewertung dieser Ergebnisse geben die Rheumaexperten aus Berlin allerdings zu bedenken, dass die Krebsrate auch durch andere, noch nicht untersuchte Faktoren wie beispielsweise kumulative Therapieeffekte oder eine höhere Krankheitslast beeinflusst sein könnte.
Quelle: ACR** Convergence 2021
* disease-modifying anti-rheumatic drug
** American College of Rheumatology
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