Spürhunde riechen selbst geringste Tumorreste

Josef Gulden, Foto: thinkstock

Die frühe (Rezidiv-)Diagnose von schwierig zu behandelnden Tumoren wie dem Ovarialkarzinom ist nach wie vor eine Herausforderung. Speziell abgerichtete Hunde können Ärzte dabei unterstützen.

Der feine Geruchssinn von Hunden befähigt die Tiere, nach entsprechendem Training Krebszellen oder Moleküle, die von diesen Zellen abgesondert werden, in extrem niedrigen Konzentrationen zu identifizieren. Interessanterweise können die Tiere sogar verschiedene Tumorarten unterscheiden und sind „elektronischen Nasen“ bisher noch bei Weitem überlegen.

Hunde nehmen Ansprechen auf Krebstherapie wahr

Eine Arbeitsgruppe im schwedischen Göteborg hat zwei Riesenschnauzer trainiert, aus dem Blut von Patientinnen zu detektieren, ob diese an einem Ovarialkarzinom leiden. Die Wissenschaftler haben diese Methode jetzt noch weiterentwickelt und untersucht, ob die Tiere auch das Ansprechen auf die Krebsbehandlung wahrnehmen.


Dazu wurde den beiden Hunden in einem Experiment von 42 Patientinnen mit Ovarialkarzinom, die operiert worden waren und sich zwischen dem fünften und sechsten Zyklus einer Chemotherapie befanden, jeweils ein Tropfen Blut vorgesetzt. Als Kontrollgruppe dienten 210 Blutproben von gesunden Probandinnen.


Alle 42 Patientinnen hatten auf die Therapie mit einer kompletten Remission angesprochen und wurden klinisch als gesund eingestuft; bis auf zwei hatten alle normale CA125-Werte. Die Sensitivität, mit der die beiden Hunde in den Proben der Patientinnen Krebszellen oder molekulare Marker derselben entdeckten, lag bei 97 %, die Spezifität erreichte 99 %. 32 der 42 Patientinnen verstarben bisher an ihrer Tumorerkrankung.

Längere Überlebenszeit dank feiner Hundenase?

In ein zweites Experiment wurden zehn weitere Patientinnen eingeschlossen, von denen die Hunde Blutproben vorgesetzt bekamen, die drei und sechs Monate nach dem letzten Zyklus der Chemotherapie entnommen worden waren. Die Tiere erkannten zu beiden Zeitpunkten die Proben von drei der Patientinnen als positiv – alle drei erlitten ein Rezidiv und verstarben drei bis vier Jahre nach Ende der Behandlung, die übrigen sieben Patientinnen waren im Januar 2013 noch am Leben.


Die Fähigkeit, einen spezifischen Duftmarker für einen Tumor im Blut zu entdecken, würde sowohl die Primärdiagnostik als auch die Früherkennung von Rezidiven erheblich voranbringen, so die Autoren, und in der Folge vermutlich die Überlebensdauer der Patienten verlängern.

G Horvath et al., BMC Cancer 2013; 13: 396

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