Statine und ASS schützen vor Leberkrebs

„Statine sind gut für die Leber“, erklärte Professor Dr. Heiner­ Wedemeyer­ von der Medizinischen Hochschule Hannover. Das hätten zahlreiche Studien gezeigt. Südkoreanische Forscher haben das Thema erneut aufgegriffen und den Einfluss von Statin­en bei Patienten mit chronischer Hepatitis B untersucht. 713 der 7713 Patienten in der Kohorte hatten über mindestens 28 Tage Statine bekommen. Die Einnahme war mit einem signifikant niedrigeren Risiko für die Entwicklung eines hepatozellulären Karzinoms (HCC) assoziiert.

Das Gleiche gilt laut Prof. Wedemeyer für ASS. In einer populationsbasierten Studie aus Schweden konnte man zeigen, dass eine Einnahme bei Patienten mit chronischen Lebererkrankungen das HCC-Risiko drastisch reduzierte. Während einer im Median 7,9 Jahre langen Nachbeobachtungszeit war bei insgesamt 4 % der Patienten mit dokumentierter ASS-Gabe ein HCC aufgetreten. In der Gruppe ohne Plättchenhemmung wurde die Diagnose bei 8,3 % gestellt. Das Risiko für gastrointestinale Blutungen erhöhte sich dabei nicht, betonte der Kollege.

Zukünftiger Einsatz in der Chemoprävention?

Sein Fazit: „Statine und ASS – und das gilt im Übrigen auch für Metformin – können in jedem Fall bei Patienten mit kompensierter Lebererkrankung weiter gegeben werden.“ Es sei aber noch nicht so weit, dass Statine und ASS bei Patienten mit chronischen Lebererkrankungen regelhaft zur Chemoprävention eines HCC eingesetzt werden sollten. Patienten, bei denen keine Indikation für eine der Substanzen gemäß Label vorliegt, würde er daher vorerst nicht proaktiv behandeln.

Quelle: 11. Hepatologie-Update-Seminar*

* Online-Veranstaltung