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Stromstoß soll für besseren Sex sorgen

Mit diesem Effekt hatten die Forscher nicht gerechnet: Eigentlich wollten sie mit der Neuromodulationstherapie die Blasenstörung ihrer Patientinnen beheben. Die Frauen gaben anschließend jedoch an, auch mehr sexuelle Lust zu empfinden. Lauren L. Zimmermann von der University of Michigan und Kollegen fanden es wert, diesen Zufallsfund näher zu untersuchen.
Schon zuvor hatte sich bei Ratten gezeigt, dass sich der vaginale Blutfluss erhöht, wenn man gezielt Nerven im Genital- und Fußknöchelbereich unter Strom setzt. In der aktuellen Studie kamen neun Patientinnen mit sexueller Dysfunktion auf ihre Kosten. Bei sechs wurden die Elektroden im Genitalbereich positioniert, drei ließen sich diese auf den Knöchel kleben – Letzteres, weil sich Ausläufer des Nervus tibialis im Bereich des Rückenmarks mit denen der Beckenorgannerven überlappen. Alle Frauen unterzogen sich zwölf 30-minütigen Sitzungen mit 20-Hz-Stromstößen.
Orgasmen und Lubrikation bei fast allen verstärkt
Acht der neun Teilnehmerinnen berichteten, ihre allgemeine Erregung, Lubrikation und Orgasmuserleben besserten sich, bei vier sogar um mehr als das Doppelte. Das seien Effekte, die sich in ihrem Ausmaß nicht groß von medikamentösen Therapien unterschieden, so die Forscher. Angesichts eines bizarren Vibrationsgefühls, das die Therapie laut den Probandinnen auslöste, sollen kommende Studien mögliche Placeboeffekte ausschließen.
1. Pressemitteilung der University of Michigan vom 5.9.2018
2. Zimmerman LL et al. Neuromodulation 2018; online first
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