
Suizid: Ältere Männer besonders gefährdet

Etwa einer von 58 Schizophreniekranken nimmt sich das Leben. Welche Patienten am stärksten gefährdet sind, untersuchte ein Team kanadischer Forscher. In Gesundheitsdatenbanken identifizierte es knapp 76 000 Personen (ca. 60 % Männer), die zwischen 1993 und 2010 im Alter von 16 bis 45 Jahren an einer Störung des schizophrenen Formenkreises erkrankt waren.
Während der fast zehnjährigen Nachbeobachtung starben 1,7 % von ihnen durch einen Selbstmord, im Mittel 4,3 Jahre nach der Diagnose. Männliches Geschlecht sowie ein vorangegangener Suizidversuch verdoppelten das Risiko nahezu. Wer die Diagnose ab dem 26. Lebensjahr erhielt, trug mit etwa 30 % im Vergleich zu Jüngeren ebenfalls ein deutlich höheres Suizidrisiko. Ähnlich hoch rangierten Gemütserkrankungen, ein Substanzabusus sowie eine vorangegangene Klinikbehandlung aufgrund psychischer Probleme.
Um Suizidgefährdete frühzeitig zu identifizieren und entsprechende Präventionsmaßnahmen einzuleiten, sollten Schizophreniekranke nach der Erstdiagnose länger intensiv betreut werden, so die Autoren. Zudem schlagen sie vor, Akutprogramme auch für ältere Psychosekranke zu öffnen. Die Höchstgrenze liege nämlich meist bei 30 Jahren.
Quellen:
1. Zaheer J et al. Schizophr Res 2020; DOI: 10.1016/j.schres.2020.04.025
2. Pressemitteilung Centre for Addiction and Mental Health
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