
TNF-Blocker wirkt auf Knoten und OP-Indikation

Beim Morbus Dupuytren Erkrankung krümmen sich die Finger aufgrund gutartiger Wucherungen des Bindegewebes in Richtung Handfläche. Ist eine Behandlung indiziert, erfolgt diese bislang durch Operation, Nadelfasziotomie oder Injektion von Kollagenasen. Nun offenbart sich ein neuer Therapieansatz: Da bei der lokalen entzündlichen Störung unter anderem der Tumornekrosesefaktor(TNF)-α eine Rolle spielt, haben Forscher in einer randomisierten Doppelblindstudie die Wirkung von TNF-α-Blockern auf die Erkrankung untersucht.
Adalimumab oder Placebo in Wucherungen gespritzt
Sie injizierten 140 Dupuytren-Patienten in einem frühen Stadium über ein Jahr alle drei Monate entweder 40 mg des TNF-α-Blockers Adalimumab oder Kochsalzlösung in die knotigen Verdickungen. Der primäre Endpunkt war die Härte der Knoten nach zwölf Monaten, gemessen mit einem Durometer.
Nach einem Jahr waren die Knoten der Adalimumab-Patienten signifikant weniger hart als die derjenigen, die Placebo injiziert bekommen hatten. Zudem schritt die Erkrankung in der Kontrollgruppe häufiger weiter fort als in der Adalimumab-Gruppe, und bei mehr Patienten stand eine Operation an. Ein Unterschied in der passiven Extension der Muskeln war allerdings nicht festzustellen, und auch die Handfunktion unterschied sich zwischen den Gruppen nicht – was in einem so frühen Stadium der Erkrankung auch nicht zu erwarten gewesen wäre.
Die Autoren bewerten diese Ergebnisse als vielversprechend. Um den langfristigen Nutzen von TNF-α-Blockern auf die bindegewebigen Veränderungen bei M. Dupuytren zu beurteilen, müssen jetzt Studien mit einem Follow-up über bis zu zehn Jahre folgen.
Quelle: Nanchahal J et al. Lancet Rheumatol 2022; DOI: 10.1016/S2665-9913(22)00093-5
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