TNF-Blocker wirkt auf Knoten und OP-Indikation

Dr. Anne Benckendorff

Häufig hilft beim M. Dupuytren nur eine OP. Häufig hilft beim M. Dupuytren nur eine OP. © wikimedia/Frank C. Müller (CC BY-SA 4.0); wikimedia/Hilton Teper (CC BY-SA 3.0)

Für den M. Dupuytren deutet sich eine neue Behandlungsoption an: Die Injektion von TNF-α-Blockern in die knotigen Veränderungen. In einer Phase-2b-Studie konnte die lokale TNF-α-Blockade die Progression der Erkrankung bremsen.

Beim Morbus Dupuytren Erkrankung krümmen sich die Finger aufgrund gutartiger Wucherungen des Bindegewebes in Richtung  Handfläche. Ist eine Behandlung indiziert, erfolgt diese bislang durch Operation, Nadelfasziotomie oder Injektion von Kollagenasen. Nun offenbart sich ein neuer Therapieansatz: Da bei der lokalen entzündlichen Störung unter anderem der Tumornekrosesefaktor(TNF)-α eine Rolle spielt, haben Forscher in einer randomisierten Doppelblindstudie die Wirkung von TNF-α-Blockern auf die Erkrankung untersucht. 

Adalimumab oder Placebo in Wucherungen gespritzt

Sie injizierten 140 Dupuytren-Patienten in einem frühen Stadium über ein Jahr alle drei Monate entweder 40 mg des TNF-α-Blockers Adalimumab oder Kochsalzlösung in die knotigen Verdickungen. Der primäre Endpunkt war die Härte der Knoten nach zwölf Monaten, gemessen mit einem Durometer. 

Nach einem Jahr waren die Knoten der Adalimumab-Patien­ten signifikant weniger hart als die derjenigen, die Placebo injiziert bekommen hatten. Zudem schritt die Erkrankung in der Kontrollgruppe häufiger weiter fort als in der Adalimumab-Gruppe, und bei mehr Patienten stand eine Operation an. Ein Unterschied in der passiven Extension der Muskeln war allerdings nicht festzustellen, und auch die Handfunktion unterschied sich zwischen den Gruppen nicht – was in einem so frühen Stadium der Erkrankung auch nicht zu erwarten gewesen wäre.  

Die Autoren bewerten diese Ergebnisse als vielversprechend. Um den langfristigen Nutzen von TNF-α-Blockern auf die bindegewebigen Veränderungen bei M. Dupuytren  zu beurteilen, müssen jetzt Studien mit einem Follow-up über bis zu zehn Jahre folgen.

Quelle: Nanchahal J et al. Lancet Rheumatol 2022; DOI: 10.1016/S2665-9913(22)00093-5

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Häufig hilft beim M. Dupuytren nur eine OP. Häufig hilft beim M. Dupuytren nur eine OP. © wikimedia/Frank C. Müller (CC BY-SA 4.0); wikimedia/Hilton Teper (CC BY-SA 3.0)