
Tödliche Nachwirkungen des Nikotinkonsums

Doch wie lange muss man hierfür abstinent bleiben? Um diese Frage zu beantworten, untersuchten Dr. Blake Thomson von der Universität Stanford und Kollegen die Assoziation zwischen der Dauer der Nikotinabstinenz und der Übersterblichkeit bezogen auf kardiovaskuläre, onkologische und respiratorische Todesursachen. Sie gruppierten die Teilnehmer in Nichtraucher, Raucher und Ex-Raucher (abstinent seit 1–9, 10–19, 20–29 und ≥ 30 Jahren).
Daten von 438.015 Teilnehmern des amerikanischen National Health Interview Survey flossen in die retrospektive Analyse ein. Insgesamt kam es zu 11.860 kardiovaskulär bedingten Todesfällen, 10.935 Menschen starben durch Krebserkrankungen und 2.060 aufgrund respiratorischer Ursachen. In den ersten zehn Karenzjahren der Ex-Raucher reduzierte sich die erhöhte Sterblichkeitsrate für kardiovaskuläre Ursachen um etwa ein Drittel verglichen mit den Rauchern; für Krebserkrankungen und respiratorische Ursachen halbierte sie sich.
Dieser Trend setzte sich über die weitere Beobachtungszeit fort. Zwar blieben alle drei ursachenspezifischen Mortalitätsraten bei den Ex-Rauchern noch für weitere 20 Jahre erhöht. Nach 30 Jahren Rauchstopp hatte sich die Übersterblichkeit jedoch deutlich reduziert und zwar zu 100 % bei den kardiovaskulären, zu 93 % bei onkologischen und zu 97 % bei respiratorischen Todesursachen.
Insgesamt senkten die Ex-Raucher nach über 30 Karenzjahren ihre relative erhöhte Mortalitätsrate um mehr als 90 %, verglichen mit den Teilnehmern, die durchgehend rauchten. Die Autoren hoffen, dass Ärzte mit diesen Ergebnissen den Risikoverlauf von ehemaligen Rauchern genauer einschätzen können und ein gezielteres Screening ermöglicht wird.
Quelle: Thomson B, Islami F. JAMA Intern Med 2023; DOI: 10.1001/jamainternmed.2023.6419
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