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Übelkeit bei Palliativpatienten: Symptome behandeln und nach Ursachen fahnden

Übelkeit und Erbrechen belasten den Patienten und auch die Angehörigen oft sehr. Zudem verschlimmern sie die meist ohnehin erschwerte Ernährungssituation. Grundsätzlich können die Symptome Folge der Erkrankung selbst oder der Behandlung sein. So liegen der Übelkeit oft eine tumorbedingte Gastrostase oder gastrointestinale Obstruktionen zugrunde. Sie kann aber auch von einer Pharynxerkrankung ausgehen. Man muss besonders an Candida-Infektionen, exulzerierende Tumoren und sonstige Schleimhauterkrankungen denken, schreiben Dr. Matthias Thöns vom Palliativnetz Witten und Dr. Jörg Cuno vom Palliativzentrum am DonauIsar Klinikum Deggendorf.
Mit Blick auf metabolische Ursachen kommen u.a. eine Hyperkalzämie oder eine Urämie infrage. Zudem kann ein erhöhter Hirndruck zu starkem Erbrechen führen. Darüber hinaus sind Angst, Schmerz und psychische Belastungen als mögliche Gründe für Übelkeit zu bedenken. Schließlich können viele Arzneimittel – nicht nur Chemotherapien – Nausea und Erbrechen auslösen. Es lohnt sich daher, die Medikamentenliste auf mögliches Streichpotenzial zu checken.
Auch nicht-medikamentöse Verfahren einsetzen
Nicht-medikamentöse Ansätze gegen die Übelkeit
- Zuversicht ausstrahlen
- Stress und Angst der Patienten mindern
- Mahlzeiten klein halten und appetitlich anrichten
- alles vermeiden, was durch Aussehen oder Geruch Übelkeit verursachen könnte. Dazu gehört auch die Geruchskontrolle bei exulzerierenden Wunden (Tumoren, Dekubitus) zum Beispiel mit einem Schälchen Kaffeepulver, Minze oder Zitrone
Klagt der Patient zusätzlich über Obstipation und Koliken?
Schließlich können Nausea und Erbrechen auch auf einen Ileus oder Subileus hinweisen. Besonders häufig trifft er Patienten mit Kolorektalkarzinom oder Ovarialkarzinom (10–30 % bzw. bis zu 50 %), dann häufig begleitet von Obstipation und Koliken. In diesen Fällen gilt es zu prüfen, ob ein konservativer Therapieversuch Erfolg verspricht. Je nach Peristaltik und Stuhlsituation im Rektum – vorhanden ja/nein, Beschaffenheit – ergibt sich die weitere Therapie.Quelle: Thöns M, Cuno J. Schmerzmedizin 2021; 37: 14-17
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