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Glukosurie, Übelkeit, Bauchschmerzen – Nebenwirkungen von SGLT2-Hemmern und GLP1-Rezeptoragonisten begegnen
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SGLT2-Inhibitoren und GLP1-Rezeptoragonisten beeinflussen die kardiovaskulären Endpunkte positiv. Die European Society of Cardiology honorierte das in ihrer Diabetesleitlinie mit einer Aufwertung der beiden Substanzklassen. Im täglichen Gebrauch kommt es nun auf Aufklärung und Nebenwirkungsmanagement an. Professor Dr. Ulrich Laufs vom Universitätsklinikum Leipzig hatte entsprechende Tipps parat.
Glukosurie fördert Genitalinfektionen
Unter der Therapie mit SGLT2-Hemmern nimmt die Urinmenge pro Tag zu, eine Glukosurie ist normal. Das müssen inbesondere die Kollegen aus Urologie und Gynäkologie wissen, erinnerte Prof. Laufs. Aufgrund der gesteigerten Glukoseausscheidung können Genitalinfektionen auftreten. Präventiv sollte man Patienten eine tägliche Intimhygiene empfehlen. Kommt es zu einer begleitenden Infektion, so bleibt es meist bei einem einmaligen Ereignis und die Standardbehandlung genügt (z.B. lokales Antibiotikum oder lokales Antimykotikum).
Gastroenteritiden, schwere akute Erkrankungen oder ein größerer operativer Eingriff erhöhen allesamt das Dehydratationsrisiko. In solchen Situationen gilt es, die SGLT2-Inhibitor-Gabe zu pausieren. „Eine Nebenwirkung, die wir im Blick haben müssen, ist die Ketoazidose“, mahnte der Kollege. Achten Sie daher auf folgende Warnsymptome:
- Übelkeit, Erbrechen oder Bauchschmerzen
- übermäßiger Durst
- ungewöhnliche Müdigkeit oder Verwirrtheit
- schnelle und tiefe Atmung, süßer Geruch der Atemluft
Nimmt ein Patient einen GLP1-Agonisten, muss man über etwaige gastrointestinale Beschwerden wie Übelkeit aufklären. In gewisser Weise sind diese sogar Teil der Wirkung (Gewichtsabnahme als positiver Therapieeffekt). Meist handelt es sich um harmlose und i.d.R. temporäre Symptome, erklärte Prof. Laufs.
Gerade in den ersten Therapiewochen eignen sich Ernährungstipps. Patienten sollen bewusst kleinere Portionen essen, auf fettreiche Mahlzeiten sowie schwer Verdauliches verzichten und sich nach dem Essen nicht hinlegen. Medikamente wie Dimenhydrinat, Metoclopramid, Säurehemmer können die Beschwerden zusätzlich lindern.
Quelle: 15. DGK*-Kardiologie-Update-Seminar
* Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung
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