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Körpergewicht und Blutzucker profitieren stärker von langwirksamen Präparaten

GLP1-Rezeptoragonisten (-RA) stehen als kurz- sowie als langwirksame Formulierungen zur Verfügung. Von welchen Präparaten basalinsulinpflichtige Patienten mit Typ-2-Diabetes stärker profitieren, blieb allerdings bis dato unklar. Zu dünn war die Studienlage über den direkten Vergleich beider Varianten. Auch zum Thema Sicherheit konnten bisher kaum Aussagen getroffen werden. Mit einer umfangreichen Metaanalyse der verfügbaren Literatur wollte eine Forschergruppe um Jessica A. Huthmacher vom St. Josef-Hospital Bochum diese Lücke schließen.
Fokus auf Wirksamkeit und Sicherheit
Mehr Magen-Darm-Probleme und Hypoglykämien
Nach Sichtung der Daten hatte sich gezeigt, dass beide Formulierungen einer alleinigen Behandlung mit Basalinsulin in puncto Abnahme des HbA1c signifikant überlegen waren (Differenz: -0,7 Prozentpunkte). Auch die Hinzunahme eines Placebos änderte nichts an dem Ergebnis. Langwirksame GLP1-RA zeigten zudem einen stärkeren Effekt auf den HbA1c-Wert als kurzwirksame Formulierungen (Differenz: -0,5 Prozentpunkte). Ferner senkten sie den Nüchternblutzucker stärker (Differenz: -0,7 mmol/l) und führten zu einer ausgeprägteren Gewichtsreduktion (Differenz: -1,4 kgKG). Auch der Anteil der Studienteilnehmer, die die genannten HbA1c-Zielwerte erreichten, war in der Gruppe mit den langwirksamen GLP1-RA signifikant höher. Diese Effektivität führen die Autoren u.a. darauf zurück, dass mit den langwirksamen Medikamenten höhere nächtliche Wirkstoffkonzentrationen erreicht werden. Die mit GLP1-RA behandelten Patienten litten im Vergleich zu den Kontrollen deutlich häufiger unter gastrointestinalen Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall. Die kurzwirksamen GLP1-RA führten dabei im Vergleich signifikant häufiger zu Übelkeit und Erbrechen. In Bezug auf Diarrhö unterschieden sich die beiden Typen nicht voneinander. GLP1-RA begünstigten jedoch im Gegensatz zu Basalinsulin allein bzw. in Kombination mit Placebo das Auftreten symptomatischer Hypoglykämien. Die mit kurzwirksamen Medikamenten behandelten Patienten waren davon etwas häufiger betroffen (27,3 % vs. 24,4 %).Forschende raten zu langwirksamen Präparaten
Bezüglich der Rate schwerer Hypoglykämien unterschieden sich die kurz- und langwirksamen GLP1-RA jedoch nicht wesentlich. Bei der Kombination eines GLP1-RA mit Basalinsulin, so die Empfehlung der Forschergruppe, sollte bevorzugt auf langwirksame Präparate zurückgegriffen werden.Quelle: Huthmacher JA et al. Diabetes Care 2020; 43: 2303-2312; DOI: 10.2337/dc20-0498
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