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Ketoazidosen durch SGLT2-Hemmer bis sechs Wochen nach Operation möglich

SGLT2-Inhibitoren (Gliflozine) wie Canagliflozin oder Dapagliflozin sind moderne orale Antidiabetika, die zusätzlich zu ihrer blutzuckersenkenden Wirkung über kardioprotektive Eigenschaften verfügen. Allerdings kann unter der Behandlung eine euglykämische diabetische Ketoazidose (EDKA) auftreten. Diese Komplikation ist zwar selten, aber schwerwiegend, betonen Dr. Venkatesan Thiruvenkatarajan vom Queen Elizabeth Hospital in Adelaide und Kollegen.
Bekannte Triggerfaktoren sind Akuterkrankungen, verminderte Kohlenhydratzufuhr oder zu lange Nüchternphasen. Die Ereignisrate liegt hier bei 1,8–4,9 pro 1000 Patientenjahre. Bisher noch wenig untersucht ist das perioperative Setting, in dem es vereinzelt ebenfalls zu EDKA kommen kann. Laut einer Analyse von 33 Fallberichten mit insgesamt 47 Fällen entwickelt sich eine teilweise intensivmedizinisch zu behandelnde euglykämische Ketoazidose bei mit SGLT2-Inhibitor behandelten Patienten einige Stunden bis sechs Wochen nach dem Eingriff.
Perioperative Überwachung des Ketonspiegels empfohlen
Eine EDKA tritt dabei bevorzugt nach einer Umstellung der Diabetesmedikation oder der Ernährung auf. Besondere Vorsicht scheint bei bariatrischen Operationen angebracht, erklären die Autoren – vor allem dann, wenn die Patienten weitere Risikofaktoren für eine diabetische Ketoazidose aufweisen. Sie empfehlen daher, den Plasmaketonspiegel bei dieser Patientengruppe besonders zu überwachen.
Quelle: Thiruvenkatarajan V et al. Br J Anaesth 2019; 123: 27-36; DOI: doi.org/10.1016/j.bja.2019.03.028
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