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Auswirkungen einer SGLT2-Blockade in verschiedenen Altersgruppen

Gerade in der älteren Bevölkerung sind viele von einem Typ-2-Diabetes betroffen. Oft fehlen jedoch Daten darüber, wie sich blutzuckersenkende Medikamente in höheren Jahren auf die Gesundheit auswirken.
Ein Forscherteam um Dr. Avivit Cahn von der Hebräischen Universität Jerusalem widmete sich in der DECLARE-TIMI-58-Studie der Frage, wie sich der SGLT2-Hemmer Dapagliflozin in verschiedenen Altersguppen auf das kardiovaskuläre und renale Outcome auswirkt.
Sie analysierten dazu die Daten von Typ-2-Diabetespatienten, die entweder an einer atherosklerotischen Herz-Kreislauf-Erkrankung litten (41 %) oder dafür ein erhöhtes Risiko aufwiesen (59 %). Sie wurden 1:1 randomisiert und erhielten täglich 10 mg Dapagliflozin oder ein Placebo. Die mediane Nachbeobachtungszeit betrug 4,2 Jahre.
Im Prüfarm gab es weniger oft schwere Nebenwirkungen
Von 17.160 Studienteilnehmern waren 9253 weniger als 65 Jahre alt, 6811 mindestens 65 Jahre und 1096 mindestens 75 Jahre alt. Mit steigendem Alter traten die Ereignisse des zusammengesetzten kardiovaskulären primären Endpunktes häufiger auf. Wurden die Patienten mit Dapagliflozin behandelt, so verringerte sich das Auftreten von kardiovaskulärem Tod oder Hospitalisierung aufgrund eines Herzversagens um 12 %, 23 % oder 6 % in den Altersgruppen <65, ≥ 65 oder ≥ 75.
Auch die Inzidenz des kardiorenalen sekundären Endpunkts war im Prüfarm geringer, mit relativen Risikoreduktionen von 28 % bei den unter 65-Jährigen, 20 % bei den ≥ 65-Jährigen und 18 % bei den ≥ 75-Jährigen. Auf die Häufigkeit der schwerwiegenden kardiovaskulären Ereignisse hatte die Therapie keinen signifikanten Einfluss.
Effizienzendpunkte der Studie
- kardiovaskulärer Tod (CVD) oder Hospitalisierung aufgrund eines Herzversagens
- schwere kardiovaskuläre Ereignisse, zusammengesetzt aus CVD, Herzinfarkt und ischämischem Schlaganfall
- der Verringerung der geschätzten glomerulären Filtrationsrate um mindestens 40 % auf unter 60 ml/min/1,73 m²
- einer neuen terminalen Nierenerkrankung oder
- dem Tod aufgrund renaler oder kardiovaskulärer Ursachen
Quelle: Cahn A et al. Diabetes Care 2020; 43: 468-475; DOI: 10.2337/dc19-1476
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