Diabetes: SGLT2-Hemmer schützen Herz und Nieren
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Pumpe (Herz), Leitungen (Gefäße), Filter (Nieren): In diesen Bereichen richtet Diabetes starken Schaden an. Trotz aller medizinischer Fortschritte bereiten Herz- und Niereninsuffizienzen Forschern wie Betroffenen noch immer Kopfzerbrechen, schreiben Dr. Subodh Verma von der Herzchirurgie am St. Michael’s Hospital der Universität Toronto und Kollegen.1
Moderne Natrium-Glukose-Transporter-2-Hemmer, kurz SGLT2, haben in puncto kardiorenaler Schutz zwar große Hoffnungen geweckt. Weil die Ergebnisse zwischen Erkrankten und Risikopopulationen stark variieren, bleiben aber Fragen offen. Fragen, denen das Team um Dr. Thomas A. Zelniker, Cardiovascular Division am Brigham and Women’s Hospital in Boston, nun in einer Metaanalyse nachging.2
Infarktrisiko bei KHK um 11 % gesenkt
Sie analysierten dazu die Daten von 34 322 Patienten (mittleres Alter 63,5 Jahre) aus drei randomisierten, kontrollierten Studien. 60,2 % der Teilnehmer hatten eine manifeste atherosklerotisch bedingte Herz-Kreislauf-Erkrankung, der Rest wies multiple Risikofaktoren auf. Insgesamt konnten die Wissenschaftler 3342 große kardiovaskuläre Ereignisse (Myokardinfarkt, Schlaganfall, Tod) verzeichnen. Hinzu kamen 2028 Tote oder Krankenhauseinweisungen durch Herzinsuffizienz sowie 766 renale Zwischenfälle, z.B. eine Verschlechterung der Nierenfunktion oder finales Versagen.
Durch die SGLT2-Inhibitoren ließ sich die Gefahr für Myokardinfarkt und kardiovaskulären Tod um 11 % bzw. 16 % senken – allerdings nur bei KHK-Patienten. Zudem profitierten Herzinsuffiziente mit oder ohne Vorschaden: Ihr Mortalitäts- und Hospitalisierungsrisiko sank unter den Antidiabetika um 23 % bzw. 31 %. Gleiches galt für den Progress einer Nierenerkrankung, der durch die Zuckersenker um 45 % zurückging – unabhängig von begleitenden Gefäßleiden.
Renoprotektiver Mechanismus noch nicht geklärt
Am stärksten machte sich dieser Effekt bemerkbar, wenn die GFR initial höher war. Je schwerer die Nieren der Patienten geschädigt waren, desto schlechter ließ sich das Fortschreiten aufhalten. Dafür mussten sie seltener wegen einer Herzinsuffizienz ins Krankenhaus, wenn sie die SGLT2-Hemmer einnahmen (12 % vs. 40 % mit niedrigstem initialen GFR).
Quellen:
1. Verma S et al. Lancet 2019; 393: 3-5
2. Zelniker TA et al. A.a.O.: 31-39
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