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SGLT2-Hemmer zeigt Zusatzeffekte bei renal insuffizienten Diabetikern

SGLT2-Hemmer (Sodium dependent glucose transporter 2-Hemmer) wie Canagliflozin zeigten bereits in einigen Studien positive Nebeneffekte bei Typ-2-Diabetikern. Im Rahmen der prospektiven, placebokontrollierten CREDENCE-Studie haben Wissenschaftler das gezielt überprüft.
Bereits früher als erwartet machte sich der nephroprotektive Effekt in der Canagliflozin-Gruppe der Diabetes-Patienten bemerkbar, sodass die Studie nach der geplanten Interimsanalyse vorzeitig beendet wurde. Zum Zeitpunkt der Interimsanalyse waren 4401 Patienten mit Typ-2-Diabetes und albuminurischer chronischer Nephropathie randomisiert einer Behandlung mit Canagliflozin (100 mg/) oder Placebo innerhalb von median 2,62 Jahren behandelt worden. Die Inzidenz des kombinierten primären Endpunktes terminale Niereninsuffizienz, Verdopplung des Serumkeratininwerts oder renaler sowie kardiovaskulärer Tod lag zu diesem Zeitpunkt in der Verum-Gruppe um 30 % niedriger als mit Placebo (43,2 vs. 61,2/1000 Patientenjahre).
Auch das relative Risiko einer Verschlechterung der Nephropathie lag unter Canagliflozin um 34 % niedriger. Die sekundären kardiovaskulären Endpunkte (Herzinfarkt, Schlaganfall, Hospitalisierungen) waren unter dem SGLT2-Hemmer um 20–30 % reduziert. Die number needed to treat für das Medikament lag bei allen Endpunkten zwischen 22 und 46.
Die Verträglichkeit des SGLT2-Hemmers ist weitgehend mit der des Placebos vergleichbar, Unterschiede bei Amputationen oder Frakturen wurden nicht beobachtet. Lediglich eine diabetische Ketoazidose trat unter Canagliflozin mit 2,2 vs. 0,2 pro 1000 Patientenjahre etwas häufiger auf. Das Ergebnis ist auch deshalb überzeugend, da alle Patienten während der Studie aufgrund ihrer Nephropathie weiterhin Renin-Angiotensin-Hemmstoffe einnahmen, schreiben die Prüfärzte.
Quelle: Perkovic V et al. N Engl J Med 2019; 380: 2295-2306; DOI: 10.1056/NEJMoa1811744
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