Weniger Demenz und Parkinson SGLT2-Inhibitoren verringern das Risiko für Komorbiditäten bei Menschen mit Diabetes

Autor: Sabine Debertshäuser

SGLT2-Hemmer entpuppen sich immer mehr als wahre Alleskönner. Der neueste Coup, der bei ihnen entdeckt wurde: Sie bewahren Menschen mit Typ-2-Diabetes vor Demenz und Parkinson. SGLT2-Hemmer entpuppen sich immer mehr als wahre Alleskönner. Der neueste Coup, der bei ihnen entdeckt wurde: Sie bewahren Menschen mit Typ-2-Diabetes vor Demenz und Parkinson. © Andrew - stock.adobe.com (generiert mit KI)

SGLT2-Hemmer entpuppen sich immer mehr als wahre Alleskönner. Der neueste Coup, der bei ihnen entdeckt wurde: Sie bewahren Menschen mit Typ-2-Diabetes vor Demenz und Parkinson.

SGLT2-Inhibitoren können das Risiko neurodegenerativer Erkrankungen bei Menschen mit Typ-2-Diabetes erheblich reduzieren. Das ist das Ergebnis einer landesweiten Kohortenstudie aus Südkorea. Die Grundlage der bevölkerungsbasierten Analyse lieferte die Datenbank des koreanischen Krankenversicherungsdienstes mit Angaben zu 1.348.362 Erwachsenen im Alter von mindestens 40 Jahren mit Typ-2-Diabetes. Sie hatten von 2014 bis 2019 mit der Einnahme von oralen Antidiabetika begonnen. Mittels Propensity-Score-Matching wurden 358.862 Individuen mit und ohne SGLT2-Therapie identifiziert. Anhand von Regressionsanalysen ließ sich der Zusammenhang zwischen der Einnahme von SGLT2-Hemmern und den Risiken für Demenz und Morbus Parkinson bewerten.

Im untersuchten Zeitraum erkrankten 6.837 Personen neu an einer Demenz oder Morbus Parkinson. Die Frauen und Männer mit Diabetes, die mit dem SGLT2-Inhibitor versorgt wurden, erkrankten seltener an Alzheimerdemenz (adjustierte Hazard Ratio, aHR, 0,81), vaskulärer Demenz (aHR 0,69) und Morbus Parkinson (aHR 0,80). Darüber hinaus war der Einsatz von SGLT2-Hemmern mit einem um 21 % geringeren Risiko für Demenz jeglicher Ursache assoziiert (aHR 0,79). Diabetische Komplikationen, Geschlecht und Komorbiditäten konnten als Einflussfaktoren ausgeschlossen werden. 

Quelle: Kim HK et al. Neurology 2024; doi: 10.1212/WNL.0000000000209805