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NMDA-Rezeptorinhibierung als antidiabetische Therapie?

Professor Dr. Eckhard Lammert, vom Deutschen Diabetes-Zentrum, Düsseldorf, betonte: „Viele orale Antidiabetika verlieren nach einiger Zeit ihren blutzuckersenkenden Effekt.“ Auch neue Medikamente wie SGLT2-Hemmer seien davon nicht ausgeschlossen. Darum wird versucht, Antidiabetika mit verbesserten Eigenschaften zu entwickeln.
Sie sollen:
- die Diabetesprogression verhindern
- die pankreatischen Betazellen schützen
- keine größeren Nebenwirkungen wie Hypoglykämien oder kardiovaskuläre Probleme verursachen
Als Zielstruktur haben die Wissenschaftler um Prof. Lammert einen Ionenkanal gewählt – den NMDA-Rezeptor der Betazellen. „Das Besondere an dem Kanal ist, dass er sich nur öffnet, wenn die Zelle depolarisiert ist“, erklärte der Referent. Die alleinige Bindung seiner Liganden würde dazu nicht ausreichen. „Das ist wichtig, um zu verstehen, dass eine Hemmung dieses Rezeptors nur depolarisierte – also einer hohen Blutzuckerkonzentration ausgesetzte – Betazellen beeinflusst.“ Das könne einer der Gründe sein, warum ein Inhibitor dieses Kanals keine Hypoglykämien verursacht.
Die Hemmung des NMDA-Rezeptors führt zu einer längeren Aktivierung der Zelle und somit zu einer erhöhten Insulinausschüttung, so der DZD-Wissenschaftler Prof. Lammert. Er stellte die Hypothese auf, dass der Rezeptor in seiner natürlichen Funktion eine überschießende Insulinsekretion nach Glukosestimulierung reduzieren soll.
Leptin und Adipositas
Quellen:
Diabetes Herbsttagung 2018 / Jahrestagung der Deutschen Adipositas-Gesellschaft 2018
Marquard J et al. Diab Obes Metab 2016; 18: 100-103
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