
Verschluss der rechten Arteria temporalis kostete den Patienten das Leben

Für die Diagnose Riesenzellarteriitis müssen mindestens drei der insgesamt fünf Kriterien des American College of Rheumatology vorliegen, erklärt Dr. Laura Meister von der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie des Universitätsklinikums der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt:
- Alter über 50 Jahre
- neuaufgetretene lokalisierte Kopfschmerzen
- lokaler Druckschmerz oder abgeschwächte Pulsation einer Temporalarterie
- beschleunigte BSG
- auffällige Biopsie (ggf. Riesenzellen nachweisbar)
Sind alle den Temporalbereich versorgenden Arterien betroffen und fehlen ausreichende Kollateralen, so drohen Hautnekrosen. Dr. Meister beschreibt den Fall eines 75-jährigen Patienten mit einer großflächigen, schmerzhaften Kopfhautnekrose, der über Hyperästhesien der Gesichts- und Kopfhaut sowie über eine Visusminderung des rechten Auges klagte. Ein Gewebedefekt der Zunge war bereits operativ entfernt worden.
Dopplersonographisch sowie angiographisch fielen Perfusionseinschränkungen der Temporalarterien beidseits sowie der rechten A. occipitalis auf. Unter Prednisolon, Methotrexat und ASS erfolgte die chirurgische Sanierung der bis auf das Periost ausgedehnten Nekrose. Aufgrund der schlechten Durchblutungssituation sowie des eingeschränkten Allgemeinzustands des Patienten musste auf eine plastische Defektdeckung verzichtet werden. Der Patient starb nach wenigen Monaten.
Therapie mit Kortikosteroiden, ASS und Methotrexat
Therapie der Wahl bei der Riesenzellarteriitis, so das Fazit der Autorin, sind systemische Glukokortikoide in Kombination mit niedrig dosiertem ASS. Durch die frühzeitige Gabe von Methotrexat können Steroide eingespart und die Rezidivhäufigkeit gesenkt werden.
Quelle: Meister L. „Großflächige Skalpnekrosen bei Riesenzellarteriitis“ Akt Dermatol 2017; 43: 470-471, DOI: 10.1055/s-0043-118403 © Georg Thieme Verlag, Stuttgart
Falls Sie diesen Medizin Cartoon gerne für Ihr nicht-kommerzielles Projekt oder Ihre Arzt-Homepage nutzen möchten, ist dies möglich: Bitte nennen Sie hierzu jeweils als Copyright den Namen des jeweiligen Cartoonisten, sowie die „MedTriX GmbH“ als Quelle und verlinken Sie zu unserer Seite https://www.medical-tribune.de oder direkt zum Cartoon auf dieser Seite. Bei weiteren Fragen, melden Sie sich gerne bei uns (Kontakt).