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Viel Linolsäure hält den Diabetes fern

Amerikanische Leitlinien empfehlen, 5–10 % des täglichen Energiebedarfs mit Linolsäure zu decken. Auf der anderen Seite wird befürchtet, Linolsäure könnte durch ihren Metaboliten Arachidonsäure auch schädliche Effekte haben. Dies hat dazu geführt, dass französische Leitlinien den Energiegewinn aus Linolsäure auf 4 % begrenzt sehen möchten.
Kontrovers diskutiert werden unter anderem die metabolischen Effekte der Omega-6-Fettsäuren. Aus Metaanalysen randomisierter Studien geht hervor, dass eine hohe Zufuhr von PUFA (poly-unsaturated fatty acids) BZ und Insulinresistenz verbessert. Aber ob sich daraus langfristig ein diabetespräventiver Effekt ergibt, ist unbekannt. Bisher durchgeführte Studien stützen sich auf höchst subjektive Angaben der Teilnehmer zu ihrer Ernährung.
Es gibt aber die Chance, einen objektiven Nachweis zu führen – anhand der Messung von Biomarkern der Linolsäure bzw. Arachidonsäure. Die Arbeitsgruppe von Dr. Jason Wu an der Universität von New South Wales in Sydney unternahm eine gepoolte Analyse von 20 prospektiven Kohortenstudien. Sie sollte die Assoziation zwischen Linolsäure-und Arachidonsäure-Biomarkern und Neuerkrankungen an einem Typ-2-Diabetes klären.
Eingang fanden fast 40 000 Erwachsene, die zu Studienbeginn noch keinen Diabetes aufwiesen. Tatsächlich zeigte sich eine Assoziation zwischen einem höheren Anteil an Linolsäure-Biomarkern mit einem geringeren Diabetes-Risiko.
Keiner der präspezifizierten Einflussfaktoren änderte etwas an der Beziehung. Zwischen der Höhe der Arachidonsäure-Biomarker und dem Diabetesrisiko des Patienten fand sich dagegen keine signifikante Relation. Diese Ergebnisse sprechen dafür, dass Linolsäure langfristig vor einem Typ-2-Diabetes schützen kann und Arachidonsäure nicht schädlich wirkt. Für einen endgültigen Beweis sind allerdings weitere Studien erforderlich.
Wu JHY et al. Lancet Diabetes Endocrinol 2017; online first
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