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Vielversprechende Ansätze bei der AML

Kombinationstherapien sind eine beliebte Vorgehensweise, um neue Behandlungsoptionen für Patienten mit akuter myeloischer Leukämie (AML) zu etablieren und die Prognose zu verbessern. Ein Beispiel ist die duale Therapie mit dem Cytidin-Analogon Azacitidin und dem IDH-1*-Inhibitor Ivosidenib. Die Kombination resultierte bei therapienaiven AML-Patienten in Komplettremissionsraten von 69 %. Ähnlich gute Ergebnisse erzielten Azacitidin und zusätzlich der Bcl**-2-Hemmer Venetoclax.
Häufig kam es zu Pneumonien und Neutropenien
Professor Dr. Courtney DiNardo vom MD Anderson Cancer Center in Houston und Kollegen untersuchen aktuell alle drei Wirkstoffe in einer Phase-1b/2-Studie, die bisher 21 AML-Patienten umfasst. Die Forscher interessiert die Wirksamkeit und das Sicherheitsprofil des Triplets bei Patienten mit IDH-1-Mutation. Prof. DiNardo stellte auf dem Kongress erste Daten vor.
An Nebenwirkungen trat am häufigsten eine Pneumonie vom Schweregrad 3 und 4 auf, unter der 14 Teilnehmer litten. Zehn Patienten entwickelten eine febrile Neutropenie. Toxizitäten von speziellem Interesse und unabhängig vom Schweregrad umfassten ein Tumorlysesyndrom in zwei sowie ein IDH-Differenzierungssyndrom in vier Patienten.
Insgesamt erreichten 80 % der Erkrankten eine zusammengesetzte Komplettremission (inklusive unvollständiger Erholung bzw. partieller hämatologischer Regeneration).
Dosisfindung in vier Kohorten
Kohorte 1: 400 mg Venetoclax + 500 mg Ivosidenib
Kohorte 2: 800 mg Venetoclax + 500 mg Ivosidenib
Kohorte 3: 400 mg Venetoclax + 500 mg Ivosidenib + 75 mg/m2 Azacitidin an den Tagen 1–7
Kohorte 4: 800 mg Venetoclax + 500 mg Ivosidenib + 75 mg/m2 Azacitidin an den Tagen 1–7. Patienten werden noch rekrutiert. Venetoclax wurde täglich an den Tagen 1–14 eines jeden 28-tägigen Zyklus für insgesamt drei Zyklen gegeben. Ivosidenib wurde ab Tag 15 des ersten Zyklus und danach kontinuierlich appliziert.
- Kohorte 1: Zwei der sechs Patienten sprachen nicht an. Bei zwei anderen ließ sich keine minimale Resterkrankung (MRD) mehr nachweisen. Das Gesamtüberleben betrug median 9,7 Monate.
- Kohorte 2: Alle sechs Teilnehmer hatten eine Komplettremission, zwei ohne MRD. Das Gesamtüberleben wurde nicht erreicht.
- Kohorte 3: Sechs der acht Patienten wiesen eine Komplettremission auf, vier hatten eine MRD. Das Gesamtüberleben wurde auch in dieser Gruppe nicht erreicht.
Ansprechen auf das Duo nach median etwa zwei Monaten
Das Sicherheitsprofil ähnelte dem einer Azacitidin-Monotherapie, berichtete Prof. Daver. Es trat keine relevante therapiebedingte febrile Neutropenie auf. Ein Teilnehmer brach die Behandlung aufgrund von Nebenwirkungen ab. In den ersten 60 Tagen gab es keine Todesfälle. Von 25 Patienten zeigten 16 (64 %) ein objektives Ansprechen. Zytogenetische Komplettremissionen entwickelten die Hälfte der auswertbaren und auf die Therapie ansprechenden Studienteilnehmer. Im Median sprachen die Patienten nach 1,9 Monaten auf die Behandlung an – und damit schneller als auf alleiniges Azacitidin. Von den 14 AML-Erkrankten, die zu Beginn der Studie transfusionsabhängig waren, wurden 9 (64 %) Personen unabhängig von Erythrozyten-Transfusionen. Die Hälfte der auf die Therapie ansprechenden Menschen war MRD-negativ. Weder die mediane Dauer des Ansprechens noch das mediane OS wurden bisher erreicht. Das geschätze Sechs-Monats-Überleben belief sich auf 91 %. Auch Personen mit TP53-Mutation profitierten von der dualen Therapie mit einer 75%igen Rate an Komplettremission (mit unvollständiger Erholung). 50 % zeigten zytogenetische Komplettremissionen, 44 % MRD-Negativität. Zudem verringerte sich die TP53-Mutationslast während der Behandlung. Insgesamt sei die Kombination aus Magrolimab und Azacitidin sicher und effektiv für Patienten, für die eine intensive Chemotherapie nicht infrage kommt, so Prof. Daver. Besonders für Patienten mit TP53-Mutation, für die es bisher kaum effektive Therapien gibt, sei die duale Behandlung ein aussichtsreicher Ansatz.* Isocitrat-Dehydrogenase-1
** B-cell lymphoma
Quellen:
DiNardo C. EHA25 Virtual Congress; p408-4
Daver NG. EHA25 Virtual Congress; p408-5
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